Potsdam-Mittelmark: Augen auf am Lienewitz
Neue Initiative möchte Lienewitzsee als Ort zum Baden und Toben für Kinder erhalten und Rowdytum begegnen
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Neue Initiative möchte Lienewitzsee als Ort zum Baden und Toben für Kinder erhalten und Rowdytum begegnen Von Henry Klix Michendorf. Monatlich machen Welzels, oft mit Freunden, eine kleine Reinigungsaktion am Ufer des Lienewitzsees. Sie durchharken das Badeufer nach Glasscherben, räumen Müll und Hinterlassenschaften von Rowdys vom Strand und beseitigen im Herbst das Laub, damit auch in der kommnenden Saison der Badespaß für Kinder ungetrübt ist. Mit einem abgefackelten VW-Bus und einer riesigen Öllache darunter hatten die Verschmutzungen am Seeufer im September ihren traurigen Höhepunkt erreicht. Auch für Welzels war damit das Ende der Fahnenstange erreicht. Der VW-Bus war gestohlen, die Polizei beräumte ihn nach kurzer Zeit. Doch die Öllache blieb, über Wochen und Monate. Sie war der Auslöser, dass Welzels zusammen mit anderen Michendorfer Eltern eine Initiative zur Reinhaltung des Seeufers gründeten und sich an die Behörden wandten. Als die den Öl-Schaden erkannt hatten, verzögerte der Schnee die erforderlichen Maßnahmen zusätzlich. Am Montag nun konnte die Initative ihren ersten kleinen Erfolg verbuchen: Die Öllache wurde durch das Belziger Umweltamt entfernt, der Strandsand an der betreffenden Stelle ausgehoben. Doch dem Lienewitz-Kreis ist das inzwischen nicht mehr genug: Die „Elterninitiative Lienewitzsee“ wird nun womöglich zum eingetragenen Verein, wie Stephan Welzel gestern gegenüber den PNN erklärte. „Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für Freizeitaktivitäten am Lienewitzsee zu verbessern und in guter Qualität zu erhalten.“ Bisher bestehe man nur aus vier bis fünf Familien, jetzt sollen weitere Mitstreiter gesucht werden, die im Interesse ihrer Kinder aktiv werden möchten. Denn neben den tollen Möglichkeiten zum Schwimmen, Toben und Spielen für die Kleinen im Sommer gehörten auch traurige Tatsachen zum Michendorfer Kleinod: Vandalismus, Verschmutzung, Befahren des Strandes, Verletzung des Naturschutzes, Campieren und Wilderei, zählt Wenzel auf. „Wir möchten etwas dagegen tun und auch die Behörden sensibilisieren, etwas aufmerksamer zu werden.“ Zudem kann er sich regelmäßige Vereinsveranstaltungen am Seeufer vorstellen, die besonders Familienpublikum bedienen. Erstmals will man am Nachmittag des 21. März dazu einladen. „Wenn wir es dann noch irgendwann hinbekommen, einen Spielplatz zu bauen, wäre das natürlich prima.“ Auch wenn der östliche Strand des Lienewitzsees im vorigen Sommer voller Menschen war, ein öffentlicher Badestrand bestehe auf den Forstflächen nicht, wie Michendorfs Ordnungsamtsleiter Peter Richter betont. Die Gemeinde könne deshalb nur bedingt etwas tun: Mülltonnen werden in der Saison aufgestellt und hin und wieder schaut ein Gemeindearbeiter vorbei. Richter begrüßt deshalb die neue Initiative, wenngleich er für eine finanzielle Förderung keine Spielräume sieht. Doch darum geht es Stephan Welzel auch gar nicht, wie er unterstreicht. „Wenn jeder die Augen offen hält und sich bewusst wird, was mir an dem See vor der Haustür haben, ist schon viel erreicht.“ Kontakt zu Stephan Welzel: Tel. (033205) 64408 oder per E-Mail an die Adresse Lienewitzsee@gmx.de.
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