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Potsdam-Mittelmark: Aus für 50 Datschen?

Der Eigentümer des Lessinggrabens in Teltow will dort Häuser bauen. Der Bauausschuss hat Bedenken

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Der Eigentümer des Lessinggrabens in Teltow will dort Häuser bauen. Der Bauausschuss hat Bedenken Teltow - Die etwa 50 Kleingärten am Lessinggraben sowie eine angrenzende Pferdekoppel im nordöstlichen Teil von Seehof sollen bald einer Wohnbebauung weichen. So sehen es die Pläne von Kurt Breitenstein vor, der als Eigentümer das 42 000 Quadratmeter große Areal entwickeln will. Der Flächennutzungsplan aus dem Jahre 2004 weist an dieser Stelle am Rande von Seehof eine Wohnbaufläche aus. Allerdings ist für ein Baurecht noch ein Planverfahren notwendig, da die Grundstücke im Außenbereich liegen. Ein erstes städtebauliches Konzept, das Breitenstein und sein Architekt Jörg Langner am Dienstag im Bauausschuss vorstellten, konnte jedoch nicht überzeugen. Daraufhin zog er sein Konzept vorerst zurück. Das hatte ihm auch SPD-Vertreter Frank Fromm nahegelegt. Kritisch sah der Ausschuss vor allem die Umsetzung der Planung. Die soll laut Breitenstein in zwei Bauabschnitten erfolgen: zuerst will er die unbebauten Flächen mit den erforderlichen Medien erschließen, um diese Grundstücke verkaufen zu können. Dieses Gebiet beträgt rund 47 Prozent der Gesamtfläche und wird zurzeit noch als Pferdekoppel genutzt. Erst nachdem das Areal bebaut ist will der Investor mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen und sich mit den Nutzern der Kleingartensparte einigen. Erste Gespräche mit der Vorsitzenden der Sparte habe er bereits geführt, erklärte Breitenstein und kann sich vorstellen, dass auch die derzeitigen Nutzer Grundstücke kaufen, um darauf ein Eigenheim zu errichten. Dagegen wandte sich Ulrich Langner (CDU): „So wird das Gebiet zerstückelt.“ Er forderte stattdessen den Investor auf, vorher mit den Pächtern zu reden, sonst seien Auseinandersetzungen in der Bauphase unvermeidlich. Ein weiterer Kritikpunkt Langners war die geplante Wohnfläche von 225 Quadratmetern für die Objekte, die Breitenstein auf 55 Grundstücken errichten will: „Das sprengt den Rahmen, der für Seehof vorgegeben ist.“ Er vermutete, dass auf dem Areal Geschossbau errichtet werden soll, die vorgesehene Traufhöhe von 6,50 Metern müsse daher unbedingt reduziert werden: „Sonst bekommen wir hier Drei-Geschosser hingestellt.“ Auch Ausschusschef Helmut Tietz (SPD) hält eine so massive Bebauung am Stadtrand nicht für angemessen und könnte sich solche Häuser eher für die Stadtmitte vorstellen. Doch in den neuen Stadtsiedlungen Mühlendorf und Postviertel geht es mit dem Häuserbau nur schleppend voran. Aus diesen Erfahrungen mit Investoren resultieren auch Bedenken, wie sie Frank Fromm von der SPD formulierte: „Wir haben eine Verantwortung für die Stadt, weshalb nicht jedes Gebiet, das planungsrechtlich bebaut werden kann auch tatsächlich bebaut werden muss. Es gilt erst einmal das zu nutzen, was wir haben." Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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