Potsdam-Mittelmark: Aus für Gelbe Tonne in Mittelmark
Protest aus den Kommunen / Weitere Neuregelungen bei Abfallentsorgung
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Potsdam-Mittelmark - Ab Januar kommenden Jahres sollen im gesamten Landkreis vom Dualen System Deutschland (DSD) keine Gelben Tonnen mehr entleert werden. Verpackungen mit dem Grünen Punkt werden künftig nur noch in Gelben Säcken abgeholt. Das bestätigte DSD-Pressesprecher Norbert Völl gestern den PNN. In vielen Kommunen sorgt man sich nun um Ordnung und Sauberkeit. Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) kündigte gestern gegenüber den PNN bereits Widerstand gegen diese Neuregelung an.
In Werder haben viele Einwohner bisher die Gelben Tonnen genutzt. Große befürchtet nun, „dass die Gelben Säcke von Krähen und anderen Tieren zerfetzt werden und die Verpackungsreste dann in der Stadt herumliegen“. Der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD), mit dem er das Problem bereits besprochen habe, teile seine Sorgen. Große will jetzt Kontakt zu weiteren Amtskollegen aufnehmen und ein gemeinsames Vorgehen in der Arbeitsgemeinschaft des Städte- und Gemeindebundes besprechen. DSD-Sprecher Völl verwies indes darauf, dass in anderen Kreisen auch bisher schon nur Gelbe Säcke abgeholt würden. Dies sei jetzt auch für Potsdam-Mittelmark mit dem Landratsamt so abgestimmt worden. Unverändert bleibe indes die Entsorgungsfirma. Die Mitteldeutsche Logistik GmbH habe bei einer Ausschreibung erneut den Zuschlag erhalten. Das DSD empfiehlt, die Säcke erst unmittelbar vor der Abfuhr am Straßenrand bereitzustellen, um eine Verunreinigung der Straßen zu vermeiden.
Der Landratsamt habe auf die Neuregelung bezüglich der Gelben Säcke keinen Einfluss gehabt, sie liege allein in Verantwortung des DSD, sagte die mittelmärkische Pressesprecherin Andrea Metzler gestern. In der Verantwortung des Landkreises liegt jedoch eine weitere Veränderung in der Abfallentsorgung. Ebenfalls ab Januar kommenden Jahres sollen die blauen Papiertonnen im gesamten Landkreis vom kreiseigenen Afallentsorgungsbetrieb (APM) nur noch einmal im Monat geleert werden. Festgelegt wurde das im Entwurf der neuen Entsorgungssatzung, die am 3. Dezember dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Im neuen Abfallkalender für 2010, der demnächst an alle Haushalte, Gewerbetreibenden und Besitzer von Wochenendgrundstücken verschickt wird, sind bereits die Termine im Vierwochenrhythmus genannt.
Eine Auswertung der Touren habe ergeben, dass viele Tonnen ohnehin nur alle vier Wochen oder nur halbvoll an die Straße gestellt würden. Mit der Neuregelung könnten somit Kosten gespart werden, sagte Metzler. Einwohner, denen der vierwöchige Entsorgungrhythmus nicht ausreicht, könnten unentgeltlich eine weitere Blaue Tonne bestellen. In den Regionen Belzig und Brandenburg/Havel werden die Blauen Tonnen laut Metzler bereits seit längerem schon problemlos nur aller vier Wochen entleert. Auch Werders Bürgermeister Große sagte, im Vergleich zum Problem mit den Gelben Säcken bereite ihm die Neuregelung zur Papierentsorgung weitaus weniger Sorgen.
Neu ist auch, dass Schrott künftig nicht mehr von der APM an der Haustür abgeholt, sondern nur auf den Wertstoffhöfen angenommen wird. Das gelte jedoch nicht für die sogenannte Weiße Ware, zu der unter anderem alte Kühlschränke und Waschmaschinen zählen. Hier könne laut Andrea Metzler nach wie vor ein Abholtermin mit der APM vereinbart werden. Hagen Ludwig
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