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Potsdam-Mittelmark: Aus Obstmuckers Schatztruhe

Aprikose: Leckerer Exot liebt Werders Insel Wer in den vergangenen Tagen einen Spaziergang über Werders Insel gemacht hat, dem sind sie bestimmt nicht entgangen – die ersten Blüten in zartem Weiß und Rosa. Das Blühen der Aprikosen und der ersten Pfirsiche kündet davon, dass die Zeit der Baumblüte mit ihrem großen Werderaner Fest nicht mehr weit ist.

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Aprikose: Leckerer Exot liebt Werders Insel Wer in den vergangenen Tagen einen Spaziergang über Werders Insel gemacht hat, dem sind sie bestimmt nicht entgangen – die ersten Blüten in zartem Weiß und Rosa. Das Blühen der Aprikosen und der ersten Pfirsiche kündet davon, dass die Zeit der Baumblüte mit ihrem großen Werderaner Fest nicht mehr weit ist. Bereits der Ortschronist Ferdinand Ludwig Schönemann berichtet 1784 von einem guten Boden auf der Insel Werder. „ er ist fest und fruchtbar; trägt Korn, Wein, Obst und allerhand Gartenfrüchte; das Erdreich ist größtenteils fett und schwarz, jedoch nicht morastig“. Diesen Boden braucht die Aprikose, ebenso das milde Mikroklima durch Havel und Föhse. So wurde die Insel zum ältesten und bekanntesten Aprikosenstandort in unserem Havelland. Heute finden wir die Aprikose überwiegend in den Weinbaugebieten. Ursprünglich kommt die Aprikose aus Zentralasien. Über Armenien und Kleinasien gelangte sie im 2. Jahrhundert v. Chr. nach Italien. In unsere Region kam die Aprikose zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Früher wurden hier oftmals Sämlinge oder auf Pflaume veredelte Sorten verwendet. Am bekanntesten war die „Aprikose von Nancy“ und später die auch heute noch verwendete „Ungarische Beste“ sowie die Magdeburger Züchtung Marena. Heute hat sich das Sortiment entscheidend verändert und die Obstbauern versuchen, möglichst über eine lange Zeit Aprikosen im Angebot zu haben. Deshalb verwenden sie Sorten, wie: Aurora (reift bereits Ende Juni), Orangered, Goldrich, Hargrand sowie Bergeron und Tardif de Tain (die erst Mitte August reifen). Hervorzuheben ist der sehr gute Geschmack der in unserer Region gewachsenen Früchte – ein Vergleich mit denen aus dem Supermarktregal lohnt! Unbestritten bleibt die Aprikose aber ein Exot unter unseren Obstgehölzen, deren Erträge nur unter günstigsten Standortbedingungen und intensivster Pflege zufrieden stellen. Manfred Lindicke

Manfred Lindicke

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