Potsdam-Mittelmark: Ausbaupläne für Straße am Schwielowsee vom Tisch
Landrat Blasig: Fahrbahn zwischen Ferch und Caputh soll nur saniert und „ertüchtigt“ werden
Stand:
Schwielowsee - Die umfassenden Ausbaupläne für die Straße zwischen Caputh und Ferch sind vom Tisch. Die Kreisstraße werde lediglich behutsam saniert und „ertüchtigt“, erklärte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) gestern vor der Presse in Bad Belzig. So könnten zur Erhöhung der Sicherheit unter anderem weitere Ausweichstellen entstehen.
Teilweise ist die Straße zwischen Flottstelle und Ferch nur 3,50 Meter breit. Zwischen Böschung, Alleebäumen, Radweg und Schwielowsee gibt es eine Reihe von Engpässen vor allem bei Gegenverkehr. Nach jüngsten Plänen des Kreisstraßenbetriebes sollte die Fahrbahn deshalb in Richtung Ufer auf 5,50 Meter verbreitert werden. Dafür hätten über Hundert Bäume gefällt werden müssen. Umweltschützer haben sogar die Abholzung von bis zu 200 Eichen befürchtet. In einer früheren Planungsvariante war vorgesehen, auf der anderen Seite der Straße die Böschung abzutragen, um Platz für die Fahrbahn zu schaffen.
„Das wird definitiv nicht passieren“, versicherte Blasig, der die Straßensanierung in dem sensiblen Landschaftsteil jetzt zur Chefsache erklärt hat. „Es werden weder Alleebäume im großen Stil gefällt, noch Teile der Böschung abgefräst“, erklärte der Landrat. Einen solchen umfassenden Ausbau würden die landschaftlichen Gegebenheiten aber auch die finanzielle Situation des Landkreises Potsdam-Mittelmark verbieten.
Wie berichtet, waren in den vergangenen Wochen zahlreiche Protestschreiben beim Landratsamt eingegangen. Darin wurde gefordert, den idyllischen Charakter der Straße zu erhalten, auch im Hinblick auf die jüngste Ernennung der Gemeinde zum Erholungsort. Die Kreistagsfraktion der Grünen hatte bereits einen Kompromissvorschlag eingebracht, die Straße schmaler als geplant auszubauen und dafür ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern festzulegen.
Für die Sanierung der Kreisstraße rechnet Landrat Blasig mit Fördermitteln vom Land, auch wenn sie nicht den gängigen Abmessungen entspreche. „Ich bin sicher, es gibt im Land Brandenburg auch Straßen, die nur 3,50 Meter breit sind und deren Sanierung trotzdem gefördert wird“, so der Landrat. Er rechnet damit, dass im Herbst dieses Jahres eine Entscheidung über die Finanzierung der neuen Variante fällt. Danach sollen die Pläne für die behutsame Sanierung öffentlich vorgestellt werden. Ursprünglich hatte der Kreisstraßenbetrieb angekündigt, die umfassenden Ausbaupläne mit allen Details im August der Öffentlichkeit präsentieren, um noch einmal ein Stimmungsbild einzufangen.
Über die Höhe der geplanten Investitionskosten konnte Blasig noch keine Angaben machen. Unter dem Strich werde es eine „vernünftige, preiswerte und landschaftsschonende Baumaßnahme“ geben, kündigte er an. Hagen Ludwig
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: