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Potsdam-Mittelmark: „Ausnahmezustand“ am Schwielowsee

Das Personal ist schon da, die Arbeiter werkeln noch: Kurz vor der Eröffnung des Petzower Ferienresorts

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Das Personal ist schon da, die Arbeiter werkeln noch: Kurz vor der Eröffnung des Petzower Ferienresorts Von Andrea Röder Werder · Petzow - Noch gleicht das sieben Hektar große Areal in Petzow mehr einer Baustelle denn einer Ferienanlage, doch Investor und Geschäftsleitung geben sich optimistisch. Bis zur offiziellen Eröffnung des Resorts Schwielowsee am 15. April werde „alles rechtzeitig fertig“ sein, sagte Investor Axel Hilpert gestern während einer Ortsbesichtigung. Neben 130 Zimmern im Hotel „Seaside Garden“ bietet die Anlage 28 weitere Wohneinheiten in Apartmenthäusern und Pfahlbauten, die vom Ufer noch in Richtung Hotel verschoben werden müssen (PNN berichteten). Bevor diese jedoch bezugsfertig sind, ist viel zu tun: Überall sind Elektriker zugange, Teppichrollen warten in der Eingangshalle darauf, verlegt zu werden, Lampen und Kronleuchter müssen aufgehängt werden, zahlreiche Arbeiter sind noch mit der Herrichtung der Grünanlagen beschäftigt. Etwas in Verzug geraten sind auch die Baumaßnahmen im Wellness-Pavillon. Wo bald Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) angewendet werden soll, herrscht noch blanker Beton vor. Trotzdem hat das Personal bereits gestern seine Arbeit aufgenommen. Vorerst sind 60 Mitarbeiter – die meisten stammen aus der Umgebung – in der Gastronomie, beim Service, in der Küche, an der Rezeption oder im Fitnessbereich tätig. „Richtig die Arme hochkrempeln müssen vor allem die Mitarbeiter vom Housekeeping“, ahnt Hoteldirektorin Christiane Rusch den Marathon-Einsatz, der die Reinigungskräfte in den nächsten Tagen erwartet. Schließlich beginnt der Probebetrieb bereits am 24. März, drei Wochen vor der Eröffnung. Ob bis dahin alles fertig sein wird? Die Managerin gibt sich zuversichtlich, obgleich sie auch Pannen nicht ausschließt. „Hoteleröffnungen haben immer etwas von Ausnahmezuständen“, weiß Christiane Rusch aus langjähriger Berufserfahrung. Zuletzt hat sie an der Eröffnung mehrerer Luxushäuser für die Hotelgruppe Travel Charme an der Ostseeküste mitgewirkt. „Wer Nummer Eins im Erlebnisbereich werden will, muss sich Spitzenleute holen“, begründet Hilpert, warum seine Wahl auf Christiane Rusch fiel. In Frankfurt am Main geboren, zog es sie aufgrund ihrer Tätigkeit im Hotelgewerbe „durch ganz Deutschland“. Ein Hotel zu führen, sei immer ihr Traum gewesen, erzählt die Direktorin, doch sie weiß auch um den Stress. „Der Erwartungsdruck ist hoch.“ Das verwundert kaum – angesichts des Investitionsvolumens von 49,5 Millionen Euro. Rund ein Viertel des Geldes stammt aus Fördertöpfen, zehn Prozent aus Eigenkapital, der Rest wurde Hilpert zufolge durch die Deutsche Kreditbank finanziert. Bis sich solch ein Großprojekt rechne, dauere es lange. „Die Amortisationsfrist beträgt locker 20 Jahre“, so der Investor. Mit den Übernachtungszahlen für das erste Wochenende zeigt sich die Geschäftsleitung indes zufrieden: „Über Ostern sind wir schon relativ gut ausgelastet.“ Insgesamt werden bis Ende dieses Jahres 30000 Gäste erwartet, was einer durchschnittlichen Auslastung von etwas mehr als 50 Prozent entspricht. Eine Zahl, die Werders Bürgermeister Werner Große gern hört: „Laut Statistik gibt schließlich jeder Tourist knapp 94 Euro pro Tag aus, von denen 9 Euro in den örtlichen Einzelhandel gehen.“ Das Resort Schwielowsee zählt mit seinen 4,5 Sternen zur Luxusklasse. Preise für Übernachtungen beginnen bei 63 Euro für ein Einzelzimmer mit Landblick. In den Pfahlhäusern schlafen die Gäste künftig für 104 bis 187 Euro pro Nacht, eine Suite kann bis zu 448 Euro kosten. Frühstück und der Zugang zu Schwimmbad und Sauna sind inklusive, andere Sport- und Erholungsmöglichkeiten werden gegen Gebühr angeboten. Bis zur Eröffnung der Anlage soll der Personalstamm auf 80 Mitarbeiter ausgeweitet werden. „Und wenn wir erst die gesamte Anlage hochgefahren haben, werden hier in sieben Jahren 400 Menschen arbeiten“, kündigte Hilpert an. Neben dem Ferienresort plant der Geschäftsmann in den kommenden Jahren den Ausbau des Petzower Schlosses als Hotel, einen Golfplatz sowie ein Kulturzentrum.

Andrea Röder

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