
© Manfred Thomas
Kleinmachnow: Ausnahmsweise kein Chaos
Die Aktion „Autofreie Schulen Kleinmachnow“ ist erfolgreich an sechs Schulen gestartet und soll helfen, die teilweise chaotische Verkehrssituation vor der Internationalen Schule, der Eigenherd- und Steinwegschule, der evangelischen Hoffbauer-Grundschule und der Waldorfschule zu entspannen.
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Kleinmachnow - Mit Helm und roten Backen radeln zwei Jungs den Seeberg zur Internationalen Schule hinauf. Sie sind außer Puste. Vor ihnen radelt ihre Mutter. Elke Paterson ist stolz auf ihre Söhne: „Wir kommen aus Zehlendorf und haben sechs Kilometer hinter uns.“ Für die Aktion „Autofreie Schulen Kleinmachnow“, die am Montag an sechs Kleinmachnower Schulen für eine Woche gestartet ist, hat Familie Paterson das Auto gegen das Rad getauscht.
Mit der Aktionswoche soll die teilweise chaotische Verkehrssituation vor der Internationalen Schule, der Eigenherd- und Steinwegschule, der evangelischen Hoffbauer-Grundschule und der Waldorfschule entspannt werden. Normalerweise drängeln sich dort morgens oft Hunderte Eltern, Kinder und Lehrer zwischen Autos hindurch zu den Schuleingängen, beschreiben die Initiatoren der Woche von der Kleinmachnower Lokalen Agenda 21 die Situation. Rücksichtsloses Verhalten, unerlaubtes Halten und Wenden mit dem Auto seien keine Seltenheit. Auf dem Seeberg würde es sich häufig bereits an der Ecke Förster-Funke-Allee / Adolf-Grimme-Ring stauen.
Das Chaos blieb am Montagmorgen ausnahmsweise aus: Um kurz vor acht Uhr gehörte die Straße Am Hochwald den Radfahrern. Zu viert konnten die älteren Grundschüler nebeneinander fahren, ohne auf den Verkehr achten zu müssen. Die jüngeren Schüler stapften in kleinen Gruppen auf dem Gehweg die Anhöhe hinauf. Innerhalb kürzester Zeit waren die wenigen Radständer vor der Seeberg-Grundschule belegt. Auch für viele Eltern war am Montagmorgen einiges anders: Statt sich aus dem Auto herauszuwinken, gab es einen kurzen Handschlag auf dem Gehweg.
Mit der Aktionswoche wollen die Agendavertreter den Schulweg für die „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, sicherer machen. Wie gefährlich die Schulwege sind, zeigen die Zahlen des jüngsten Kinderunfallatlas. Im Landkreis verunglückten von tausend Kindern jährlich etwa 3,44 Kinder. Besonders gefährdet sind laut Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen radelnde Kinder und Kinder als Beifahrer im Auto.
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