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Die Fährstelle in Ketzin. Dort endete am Donnerstag für einen Berliner die Fahrt in der Havel.

© ldg

Potsdam-Mittelmark: Auto an der Ketziner Fähre versunken Fahrer rettete sich durch

geöffnetes Fenster

Stand:

Groß Kreutz / Ketzin - Ein Pkw ist am Donnerstag gegen 9 Uhr im Bereich der Ketziner Fähre in die Havel gerutscht und untergegangen. Der Fahrer hatte großes Glück – gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, sich durch das geöffnete Seitenfenster seines Wagens ins Wasser zu retten und ans Ufer zu schwimmen. Der 42-jährige Berliner war mit einem gemieteten Opel aus Richtung Schmergow auf die Fährstelle zugefahren.

Laut einer Polizeisprecherin war er auf glatter Fahrbahn und bei schlechter Sicht zu schnell unterwegs, sodass es ihm nicht mehr gelang, das Auto am Haltezeichen zu stoppen – die Fähre befand sich zu diesem Zeitpunkt am gegenüberliegenden Ketziner Ufer. Das Auto rutschte in die Havel und trieb etwa zehn Meter vom Ufer ab, bevor es vollständig versank.

Zufälligerweise war ein Boot der Wasserschutzpolizei in der Nähe, dessen Besatzung nahm den frierenden und völlig durchnässten Autofahrer an Bord und versorgte ihn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Die brachten den Mann mit Verdacht einer Unterkühlung in ein Krankenhaus, dort konnte er nach ambulanter Behandlung am Mittag jedoch bereits wieder entlassen werden.

„Als wir eintrafen, lag das Auto bereits etwa 2,50 Meter tief auf dem Grund der Havel“, berichtete der Ortswehrführer der Ketziner Feuerwehr, Jens Kiefel, den PNN. Die Ketziner Einsatzkräfte ließen ihr Mehrzweckboot ins Wasser und sicherten die Unfallstelle. Eintreffende Feuerwehrtaucher aus Potsdam befestigten Trossen am gesunkenen Pkw, der dann von einem Rüstwagen mit Winde der Freiwilligen Feuerwehr Götz wieder an das Schmergower Ufer gezogen werden konnte.

Insgesamt dauerten die Bergungsarbeiten knapp drei Stunden. Während dieser Zeit musste der Fährbetrieb eingestellt werden. Zu einer Gewässerverschmutzung ist es nach Polizeiangaben nicht gekommen. Laut Ortswehrführer Kiefel musste vor einigen Jahren schon einmal ein Pkw an der Fähre aus der Havel geborgen werden. Damals habe der Fahrer sein Auto abgestellt und vergessen die Handbremse zu ziehen. Während der Mann im Freien auf die Fähre wartete und den Erntemaschinen auf dem angrenzenden Acker zusah, rollte sein Wagen ins Wasser. Ältere Ketziner berichten zudem, dass kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auch ein Panzer der Sowjetarmee in die Havel gerutscht sei. Hagen Ludwig

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