Potsdam-Mittelmark: Autobahnmeistereien streuen rund um die Uhr
Neun Räumfahrzeuge auf der A 2 und A 10 in den Bereichen Werder (Havel) und Michendorf unterwegs
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Potsdam-Mittelmark - Rund um die Uhr sind die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien seit dem 1. Januar im Einsatz. Für 200 Autobahnkilometer zwischen der Anschlussstelle Falkensee über das Dreieck Werder bis Wollin (A 2 und A 10) ist die Meisterei Werder zuständig. Hier stehen sieben Streu- und Räumfahrzeuge zur Verfügung, 24 Mitarbeiter sind derzeit im Schichtdienst eingesetzt. „Aus unserer Sicht hat es dabei bisher keine Probleme gegeben“, sagte der Leiter der Autobahnmeisterei, Norbert Richter, gestern den PNN. Er habe jedoch festgestellt, das sich viele Autofahrer noch nicht auf die winterlichen Fahrbahn bedingungen eingestellt haben und trotz spiegelglatter Fahrbahn mit 100 Stundenkilometern und mehr auf der Autobahn unterwegs sind.
„Wir können nicht zu jeder Zeit überall sein“, sagte Richter. Auch wenn rund um die Uhr geräumt und gestreut werde, würden die Streufahrzeuge einzelne Autobahnabschnitte nur etwa alle zwei einhalb bis drei Stunden erreichen. In der Zwischenzeit können sich die Fahrbahnbedingungen bei extremer Witterung schon wieder drastisch verschlechtern. Zu viele Autofahrer würden sich zudem blind auf Ausstattung ihrer Autos mit Winterreifen, ABS, ESP und anderen technischen Finessen verlassen. All das nutze nichts bei unangepasster Fahrweise, so Richter. So sei es auch auf seinem Autobahnabschnitt wieder zu mehreren Unfällen glücklicherweise nur mit Blechschäden gekommen.
„Solange die Straße mit Schnee bedeckt ist, sind fast alle Pkw-Fahrer vorsichtig, Glatteis wird jedoch oft erst zu spät erkannt.“ Diese Erfahrung hat auch Gerhard Rohs vom Michendorfer Stützpunkt der Autobahnmeisterei in fast 40 Jahren Winterdienst gemacht. Der Michendorfer Stützpunkt gehört zur Meisterei Niemegk und ist speziell für den vielbefahrenen, etwa 30 Kilometer langen Abschnitt der A 10 zwischen den Dreiecken Nuthetal und Werder verantwortlich. Zwei Streufahrzeuge sind derzeit hier pausenlos im Einsatz. Meist fahren sie mit 30 bis 35 Stundenkilometern gestaffelt mit etwa 150 Meter Abstand über die Autobahn. So könnten sie von anderen Fahrzeugen überholt werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass das erste Fahrzeug beim Räumen der Autobahn möglicherweise eine Schneewulst hinterlässt, die erst das zweite Fahrzeug von der Straße schiebt. Ein Irrglaube sei es zudem, dass die Straße unmittelbar hinter den Räum- und Streufahrzeugen bereits aufgetaut und in bestem Zustand ist, sagte Rohs. Das Salz müsse auf der verschneiten und vereisten Fahrbahn erst etwa 15 Minuten einwirken.
Gut fünf Tonnen Natriumchlorid kann ein Streufahrzeug aufnehmen – ausreichend für durchschnittlich 40 Kilometer Fahrbahn abhängig von Vereisungsgrad und entsprechender Dosierung. Damit das Salz nicht verweht, wird es vor dem Streuen aus den Tanks der Winterdienstfahrzeuge mit Lauge angefeuchtet. „Heute haben wir modernste Technik – das ist kein Vergleich zu DDR-Zeiten“, so Rohs. Damals habe es für den Winterdienst nur alte W 50-Lkw gegeben, die ansonsten von den Agro-Chemischen Zentren (ACZ) in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. „Mit dieser Technik würden wir heute nicht mehr weit kommen“, so Rohs.Hagen Ludwig
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