Potsdam-Mittelmark: Autozentrum mit Teststrecke
Porsche investiert 6 Millionen Euro in Kleinmachnow für die erste Niederlassung Ostdeutschlands
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Kleinmachnow - Der Sportwagenbauer Porsche ist in den neuen Bundesländern angekommen. Auf dem Kleinmachnower Gewerbepark Europarc soll die erste Porsche-Niederlassung Ostdeutschlands entstehen. Gestern legten die Verantwortlichen um Porsche-Deutschland-Chef Bernhard Maier den Grundstein für das knapp sechs Millionen teure neue Autozentrum direkt an der Autobahn 115. Bis Mitte kommenden Jahres soll der zwei geschossige Bau mit Tiefgarage, Werkstatt und Porsche-Waschanlage in der Nähe des ehemaligen Grenzübergangs Dreilinden fertiggestellt werden. Es entstehen vorerst 24 Arbeitsplätze. Im Gegenzug wird die nahegelegene Filiale in der Berliner Goerzallee geschlossen.
Am Ende ärgerte sich Porsche-Chef Maier doch. Mit einem Flieger war er aus Stuttgart nach Berlin gereist, um Zeit zu sparen. Doch schlechtes Wetter verzögerte den Abflug. So wäre er wohl besser mit seinem Porsche nach Kleinmachnow gekommen und hätte den neuen Standort schon von der Autobahn aus erspähen können. Bereits seit Anfang Oktober drehen sich im Europarc die Kräne für Porsche. „Wir wollen näher an unsere Kundschaft in Potsdam und den Süden Berlins heranrücken“, erklärte Maier den Schritt des Sportwagenbauers. Zwischen Ebay und Golfausstatter fühle sich Porsche im Europarc wohl. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsse man auf die Kunden zugehen. Direkt an der Autobahn gelegen, sei das Porsche-Zentrum schnell und einfach zu erreichen. „Momentan haben wir hier die besten Voraussetzungen, um in Brandenburg Gas geben zu können“, sagte Maier.
„Es wird eine Signalwirkung geben“, zeigte sich gestern auch Europarc-Geschäftsführer Jacky Starck zufrieden über die Ansiedlung des renommierten Sportwagenherstellers. Lange hatte er mit Porsche über den Platz direkt an der Autobahn verhandelt, bis es eine Zusage gab. Nun soll die Porsche-Investition eine Initialzündung für weitere Automarken sein, sich im Europarc anzusiedeln. Gespräche mit anderen Herstellern gebe es bereits. Die allerdings, gab Starck zu verstehen, müssten von ihrer Qualität und ihrem Anspruch zu Porsche passen. Noch knapp 68 000 Quadratmeter hält Starck im Europarc dafür an freier Fläche mit Sicht zur Autobahn zur Verfügung. Die angekündigte Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes in Kleinmachnow könnte dabei weitere Investitionsanreize schaffen, erklärte Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD).
Für Käufer der noblen Sportwagen schloss Porsche-Chef Maier jedoch Rabattschlachten aus: „Daran werden wir uns definitiv nicht beteiligen.“ So wird der günstigste Porsche-Neuwagen erst ab rund 46 000 Euro zu haben sein – nach oben hin ist vieles offen. Für gebrauchte Wagen könnte es günstiger werden. Auch die sollen in Kleinmachnow angeboten und repariert werden. Eine Teststrecke für die Boliden gibt es inklusive: Auf der A 115 böte sich die Möglichkeit, den neuen Wagen in vollen Zügen zu genießen, auch wenn nur 120 km/h erlaubt seien, erklärte Maier. Tobias Reichelt
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