Potsdam-Mittelmark: B 1 in Geltow soll grüner werden
Bürgermeisterin Hoppe appelliert, beim Thema Erholungsort weiter an einem Strang zu ziehen
Stand:
Schwielowsee - Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) hat an die Gemeindevertretung appelliert, beim Kampf um den Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ an einem Strang zu ziehen. „Gerade bei diesem Thema können wir beweisen, dass wir es ernst meinen mit dem Zusammenwachsen der drei Ortsteile“, sagte Hoppe gestern bei ihrer Jahrespressekonferenz.
Das Wirtschaftsministerium hatte im Dezember Bedenken angemeldet, ob eine gemeinsame Bewerbung von Caputh und Ferch mit Geltow sinnvoll ist. Grund: Die stark frequentierte B1, die den Erholungswert des Trios beeinträchtigen könnte. Aus dem Bürgerbündnis Schwielowsee und besonders aus Geltow sind seitdem auch kritische Stimmen zur geplanten Antragstellung auf den Titel zu hören. Die Diskussionen in den vergangenen Wochen seien ein „Schritt zurück im bisherigen Klima“, sagte Hoppe. Ob sich mit der Debatte bereits der Bürgermeisterwahlkampf ankündigt, wollte sie nicht kommentieren. Die Wahl finde voraussichtlich im vierten Quartal 2010 statt. Ambitionen auf das Amt werden dem BBS-Vorsitzenden Roland Büchner nachgesagt, der allerdings auf Pressenachfragen dementiert.
„Die B 1 ist kein Ausschlusskriterium für den Titel Erholungsort“, meint Hoppe, die Geltow bei der Bewerbung „von Anfang an mit im Boot“ gesehen habe. Aus ihrer Sicht könnte man durch ein Bündel von Maßnahmen den ministeriellen Bedenken entgegentreten: So könnte durch Lärmschutzelemente der Bereich unterhalb der Baumgartenbrücke und besonders die Aufenthaltsqualität in der gleichnamigen traditionsreichen Gaststätte aufgewertet werden.
Verschönert werden könnte die Straße auch am Geltower Ortseingang in Richtung Potsdam. Hier wie im gesamten Ortsverlauf denkt Hoppe an zusätzliche Bepflanzungen mit „Baumgruppen und grünen Elementen“, die zum Ortscharakter passen. Der Bereich zwischen Straße und Grundstücken stehe dazu zur Verfügung, im Einvernehmen mit den Eigentümern könnten an bestimmten Stellen möglicherweise auch Aufweitungen erfolgen. „Ich habe bei diesem Thema bereits Signale aus dem Umweltministerium, dass wir dabei unterstützt werden könnten.“
Auf der anderen Seite könnte Geltow wertvolle Beiträge zur Bewerbung beisteuern, betonte Hoppe. So sei der Alt-Geltower Dorfkern mit Kirche und Handweberei ein touristischer Anlaufpunkt. Durch die im Frühjahr beginnende Straßensanierung in der Straße Am Wasser und das derzeit im Bau befindliche Sport- und Vereinsheim werde Alt-Geltow weiter aufgewertet. In diesem Jahr soll die Kegelbahn als zweiter Bauabschnitt des Sport- und Vereinsheims saniert werden. Jugendklub und Sanitärtrakt werden demnächst fertig. Wenn es Fördermittel gibt, denkt die Gemeinde daran, das alte und baufällige Sportlerheim Grashorn selbst zu sanieren statt es, wie bislang geplant, zu verkaufen. „Wenn sich dann noch ein Gaststättenbetreiber findet, wären wir auch für den Tourismusstandort wieder ein großes Stück weiter“, so Hoppe. Für die von der Sportgemeinschaft gewünschte Sporthalle rechnet sie sich Chancen auf Zuschüsse aus dem Goldenen Plan Brandenburg aus.
Mit Blick auf die Entwicklung des Resorts Schwielowsee im Werderaner Ortsteil Petzow betonte Hoppe, dass Schwielowsee ein Ort bleiben sollte, in dem man „ohne hohe Zäune am Ufer spazieren gehen und sich auf die Wiese setzen kann. Schwielowsee soll als Tourismusregion seine besondere Identität behalten.“ In diesem Zusammenhang sei der Bauabschluss der Uferpromenade in Ferch ein wichtiges Projekt der kommenden Jahre. Gedacht sei auch an einen Parkplatz in Ferch-Mittelbusch auf einer ehemaligen Friedhofsfläche. „Nach vielen Gesprächen gibt es im Ort jetzt auch nicht mehr die früheren Bedenken gegen solche Pläne.“
Durch den Parkplatz für rund 20 Fahrzeuge ließen sich neben der Uferpromenade auch die Badewiese und vor allem der Fercher Bonsaigarten besser erschließen, der im vergangenen Jahr eine Rekordbesucherzahl von 20 000 Gästen (in den anderen Jahren waren es 4000) verzeichnete, nach eigenen Angaben vor allem wegen der Einweihung der Pagode am Eingang des Gartens. Am 1. Mai ist erneut ein großer Termin: Dann soll der Zen-Garten als dritter Gartenbereich mit japanischen Trommeln und Kampfsportvorführungen eröffnet werden.Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: