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Bislang ausgesperrt: Geltow gehört nicht zum Erholungsort Schwielowsee.

© Gabsch

Potsdam-Mittelmark: B 1 überraschend sauber

Abgasmessungen in Geltow abgeschlossen / Hoffen auf Aufnahme in „Erholungsort Schwielowsee“

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Schwielowsee - Lag es am verregneten Sommer? Oder waren weniger Laster unterwegs? So ganz genau weiß es keiner. Die Bundesstraße in Geltow ist jedenfalls deutlich geringer mit Abgasen belastet als von Fachleuten erwartet. Das ergab eine zwölfmonatige Messung des Deutschen Wetterdienstes, die gerade abgeschlossen wurde. „Was die Luftqualität angeht, spricht nichts dagegen, dass Geltow Erholungsort wird“, sagte Gutachter Werner Schätzle gestern den PNN.

Für die Gemeinde Schwielowsee eine gute Nachricht: Die Belastungen durch die B 1 waren der Hauptgrund, dass im Juli 2010 nur die Ortsteile Ferch und Caputh den werbewirksamen Status „Staatlich anerkannter Erholungsort“ bekommen hatten und Geltow außen vor blieb. Laut deutschlandweit geltender Standards dürfen die gesetzlichen Abgasgrenzwerte in Erholungsorten zu weniger als 60 Prozent ausgeschöpft werden.

Der zuständige Fachbeirat des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums glaubte nicht daran, doch Geltow schaffte sogar mehr als das: Der „Ausschöpfungsgrad“ wurde beim Grobstaub nur zu 61 Prozent erreicht, bei den ,schwarzen’ Grobstaubpartikeln zu 62 und beim Stickstoffdioxid zu 76 Prozent, so Schätzle. Die Zahlen will er sich jetzt nochmal genauer anschauen, im Frühjahr soll ein ausführliches Gutachten vorliegen. Möglicherweise wisse man bis dahin mehr darüber, warum die Werte trotz des massiven Verkehrs so gut aussehen.

Immerhin: Vor dem Start der Messungen wurde ein neues Tempolimit eingeführt, seitdem darf nachts nur noch 30 km/h gefahren werden, was auch den Dauerkrach etwas drosselte. Außerdem wurde die Ampelschaltung verbessert, um das besonders schadstoffintensive Stop-and-Go zu vermeiden.

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) hofft nun, das Geltow bis zum Frühjahr das erholsame Schwielowsee-Trio komplettiert. Einen entsprechenden Antrag hat sie bereits ans Wirtschaftsministertium des Landes geschrieben. In ihrem Brief hat sie aufgelistet, was inzwischen sonst noch so in Sachen Tourismus in der Gemeinde passiert: So gibt es jetzt eine Tourismus-Stelle im Rathaus, die Buchungs- und Infoterminals („Informatoren“) bieten mehr Informationen. Aus der Imagebroschüre mit Werder (Havel) soll 2013 ein Reisejournal werden. Dann soll auch gemeinsam eine Kurtaxe eingeführt werden, die komplett in Tourismusprojekte fließen wird.

Was Geltow anbetrifft, verwies Hoppe auch auf den Freizeitwert des neuen Vereinskomplexes, der im Frühjahr 2013 fertig wird. „Es gibt kein Hindernis mehr, Geltow als Erholungsort aufzunehmen“, sagte Hoppe den PNN. Henry Klix

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