Potsdam-Mittelmark: Baggerfahrer tödlich verunglückt
43-jähriger Berliner wollte auf Kleinmachnower Baustelle den Keller verfüllen und rutschte in Grube
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Kleinmachnow - Tödlicher Unfall auf einer Kleinmachnower Baustelle: Beim Fahren eines Minibaggers ist ein 43-jähriger Berliner gestern Vormittag in eine drei Meter tiefe Baugrube gestürzt. Dabei wurde er laut Polizeiangaben in dem Fahrzeug eingeklemmt und musste durch Rettungskräfte geborgen werden. Kurz danach erlag er seinen schweren Verletzungen. Nach PNN-Informationen handelt es sich um einen nahen Verwandten des Berliner Bauherren. Wie es zu dem Unfall gekommen ist, sei noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin gestern auf Anfrage. Allerdings habe sich bereits ein Unfallzeuge bei der Polizei gemeldet.
Das Amt für Arbeitsschutz hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Beim Unfallort handelt es sich um die Baustelle eines Einfamilienhauses im Schlehdornweg, auf dem Grundstück wurden drei weitere Häuser errichtet.
Nach PNN-Informationen wollte der 43-Jährige, der auf der Baustelle auch als Bauleiter wirkte, gegen 10.30 Uhr eine Kellergrube verfüllen. Die Arbeiten an dem Keller waren am Wochenende abgeschlossen worden, die Isolierung angebracht und die Decke geschüttet. Beim Befahren des Grubenrands kam der rund 1,5 Tonnen schwere Kompakt-Radlader der Marke Giant ins Rutschen. Das Fahrzeug war geliehen. Nach der Freigabe der Unfallstelle durch die Polizei wurde der Bagger gestern Abend mit einem Kran aus der Grube gezogen.
Nach Angaben der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) kamen im vergangenen Jahr 123 Menschen auf Baustellen ums Leben. „Hauptsächliche Anlässe für Unfälle sind Abstürze von Gerüsten, Dächern und Leitern sowie Stolper- und Rutschunfälle“, so BG-Bau-Geschäftsführer Manfred Bandmann. „Zudem geschehen sehr viele Unfälle dadurch, dass Beschäftigte die Kontrolle über Maschinen, Transportmittel, Fördermittel oder Handwerkzeuge verlieren.“ So komme es zu Verletzungen, wenn Maschinen unbeabsichtigt angeschaltet oder Werkstücke durch falsche Bearbeitung fortgeschleudert werden.
Vor zwei Jahren waren ein Vater und sein Sohn auf einer Baustelle in Seddiner See ums Leben gekommen, als bei Abdichtungsarbeiten eine vier Meter hohe Giebelwand auf sie hinabstürzte. Die Seitenwand war soweit freigelegt worden, dass der Erddruck sie nicht mehr stabilisierte. Henry Klix
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