Potsdam-Mittelmark: Bahnbrücke auf Wanderschaft

Erfolgreiche Etappe für Ortsumgehung Michendorf Michendorf · Wilhelmshorst - Volksfeststimmung auf der „Naturbühne“ Wilhelmshorst: Wohl 250 Menschen kamen am Sonntagmittag zur Baustelle der Ortsumgehung Michendorf. Die erste Bahnbrücke für die Ortsumgehung wurde „eingeschoben“. Durch Fachleute wurde das Publikum mit den wichtigen Fakten unterhalten: Die Brücke wiegt 2500 Tonnen, die Marschlänge betrug fast 50 Meter, nur zwei Mann der Spezialfirma managten die Fahrt, ein Vermesser gab den Stoppbefehl. Der Bau einer Unterführung hätte an sich eine Unterbrechung des Bahnverkehrs von mehreren Wochen verursacht. Mit der neuen Methode – Brückenbau nebenan und anschließendes Einschieben – musste der Zugverkehr dagegen nur für fünf Tage umgeleitet werden. Die beträchtlichen Kosten für die Verschiebung wurden durch die Kürze der Sperrung offenbar gut aufgewogen. Nach der Anhebung der Brücke um zehn Zentimeter – heftig beklatscht vom euphorischen Publikum – dauerte es nach einer anfänglichen Verzögerung dann nur eine Stunde, bis die Brücke an der Stelle stand, wo schon wenige Stunden nach Verfüllen des aufgenommenen Bahndamms und den Gleisbauarbeiten die Züge wieder rollen konnten. Bei bestem Sonntagswetter erlebten die Zuschauer in freundlicher Atmosphäre der Bauleute ein großartiges Kapitel moderner Ingenieurkunst: 12 Hydraulikpumpen, auf Luftkissenelementen montiert, hoben und schoben die 35 Meter lange Brücke an je 6 extra angebauten „Ohren“ an den Betriebsort. Mit dem Einschub der zweiten, nördlichen Unterführung unter der Wetzlarer Bahn in wenigen Wochen wird die schwierige Bahnkreuzung beendet werden. rs