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Potsdam-Mittelmark: Bahnschranken bremsen Rettungsdienst aus

Hilfsfristen in 14 Prozent der Einsätze nicht eingehalten. CDU fordert Tunnel

Stand:

Werder (Havel) - Zu 2655 Einsätzen sind die Mitarbeiter der Promedica-Rettungswache in Werder im vergangenen Jahr ausgerückt. In fast 14 Prozent der Einsätze konnte die vorgeschrieben Hilfsfrist von 15 Minuten nicht eingehalten werden. Das geht aus einer aktuellen Übersicht des Landratsamtes Potsdam-Mittelmark hervor. Keine andere Wache im Landkreis hat demnach eine derart hohe Zahl an Überschreitungen.

Die CDU Werder nimmt das zum Anlass für einen Dringlichkeitsantrag, der in der nächsten Hauptausschusssitzung am 10. Dezember beraten werden soll. Die Verwaltung wird darin gebeten, alle Kraft daran zu setzen, den Tunnelbau an der L 90 zu forcieren. Das zuständige Brandenburgische Verkehrsministerium hat noch keinen Termin zum Bau des seit Jahren geforderten Tunnels. „Die Schrankenanlage ist in 24 Stunden für acht Stunden geschlossen – das kann nicht mehr hingenommen werden“, sagte CDU-Fraktionschef Hermann Bobka gestern gegenüber den PNN.

Bei geschlossener Schranke müssten Rettungskräfte wie Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Katastrophenschutz, an der Schranke warten, wenn Leben in Gefahr ist. Mit dem Bau des Kreisels vor der Schranke habe sich der Zustand verschärft. „Der Verkehr ist nicht mehr flüssig und überschaubar.“, so Bobka. Nach dem Öffnen der Schranke komme es zum Rückstau auf der L90, Fahrzeuge stünden auf dem Gleiskörper. „Mit der Unterführung könnte die Gefahrensituation entschärft und die Lebensqualität der Anwohner verbessert werden“, sagt Bobka. Doch das Planverfahren für den Bahntunnel ziehe sich schon seit 15 Jahren hin.

Tatsächlich ist die Gefahr, in Werder sehr lange auf den Rettungsdienst warten zu müssen, unverhältnismäßig hoch: 363-mal brauchte die Promedica-Rettungswache Werder im vorigen Jahr mehr als 15 Minuten, um an den Ort des Notfalls zu gelangen. Dabei ist sie nach Teltow die Wache mit den zweitmeisten Einsätzen im Jahr.

Vergleich: Bei 4755 Einsätzen benötigten man in Teltow nur in 138 Fällen über 15 Minuten Zeit zum Einsatzort. Das heißt, dass es in Teltow im vorigen Jahr nur bei 2,9 Prozent aller Einsätze zu Fristüberschreitungen kam. hkx

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