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Potsdam-Mittelmark: Bahnstraße wird teuer

Ausbau kostet Anlieger bis zu 18 000 Euro

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Teltow - Die Anwohner der Teltower Bahnstraße gehen auf die Barrikaden. Bevor Ende September mit dem Ausbau der Straße begonnen wird, wollen sie sich gegen den geplanten Umfang des Projektes noch einmal wehren. Grund für den Protest sind die hohen Kosten, die auf die Bewohner der Bahnstraße zukommen.

„Im Haushalt der Stadt sind für den Ausbau 542 800 Euro eingestellt, 60 Prozent davon sollen die Anlieger tragen“, erklärt Sebastian Biesek, selbst Betroffener. Je nach Größe des Grundstücks könnte das Kosten bis zu 18 600 Euro bedeuten. Biesek selbst besitzt ein Eckgrundstück, er schätzt, dass sein Anteil bei 12 400 Euro liegen wird. Ihn ärgere vor allem das Desinteresse der Stadtverordneten und die fehlende Resonanz aus der Verwaltung: „Schon auf einer Bürgerversammlung im Februar haben wir unsere Bedenken angemeldet – ohne Erfolg.“ Alle Anfragen an Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) seien bislang unbeantwortet geblieben.

Extrem teuer sei besonders der Erhalt des denkmalgeschützten Kopfsteinpflasters. Zudem will die Stadt in den Kreuzungsbereichen farbiges Pflaster verlegen, auch das ließe die Kosten nach oben schnellen, so Biesek. „Für die neu angelegte Schubertstraße auf der anderen Seite unseres Grundstücks haben wir zum Beispiel nur 4 000 Euro bezahlt“, argumentiert er. Grundsätzlich hat Biesek nichts gegen einen Ausbau der Straße. Die Deutsche Bahn AG hat beim Bau des S-Bahnhofes die Fahrbahn stark beschädigt, es fehlen teilweise Gehwege und eine vernünftige Regenwasserableitung. Biesek und den anderen Anliegern geht es darum, dass die Stadtverwaltung nach kostengünstigeren Alternativen sucht. Damit sei die Verwaltung auch gerade beschäftigt, erklärte Kämmerer Rico Kasten den PNN auf Anfrage. „Der Kostenanteil der Bürger beruht bislang nur auf Schätzungen, daran wird sich bis zur kommenden Woche noch etwas ändern.“, sagte er mit Hinweis auf eine am 21. September geplante Bürgerversammlung. So verzichte die Stadt etwa auf den Rückbau der Buswendeschleife, der Regenwasserablauf über Rigolen werde zudem aus dem Anteil der Anwohner herausgerechnet. An den Auflagen des Denkmalschutzes aber ließe sich nichts ändern, so Kasten.

Genau das bezweifelt indes der Stadtverordnete Eberhard Adenstedt (Linke/Grüne), von dem die Anwohner Unterstützung bekommen. Er kritisiert, dass die Stadtverwaltung erst gar nicht mit den Denkmalschützern verhandelt habe. Sein Vorschlag, das Kopfsteinpflaster mit einer Asphaltdecke zu versiegeln, sei von der Verwaltung leider abgelehnt worden.

Ariane Lemme

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