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Potsdam-Mittelmark: Bald wieder Leben in der Schänke?

Zwei Interessenten wollen die seit 2004 geschlossene „Knappenschänke“ in Philippsthal kaufen

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Nuthetal - Jeden Tag erwartet Thomas Schütt den entscheidenden Anruf. Es geht um Geld. Und da lassen sich die Banken manchmal sehr viel Zeit mit ihrer Entscheidung. Seit Monaten schon verhandelt Schütt mit zwei Interessenten, die die „Knappenschänke“ in Phillippsthal von ihm kaufen möchten. Zuletzt hatte Schütt das mittelalterliche Restaurant mit einem Gehöft mit Stallungen, einem Marktplatz und Pferdekoppel im Jahr 2002 an Harry Kolosdijeski, dem jetzigen Ortsbürgermeister in Philippsthal, vermietet. Doch der musste Ende Februar 2004 das Lokal aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Seit dem steht die „Knappenschänke“ leer.

Thomas Schütt hofft nun, dass sich das bald ändert. Wenn die Banken endlich ihre Zustimmung für das Finanzierungskonzept der beiden Interessenten, deren Namen Schütt noch nicht nennen möchte, geben, dann soll es nicht mehr lange dauern und die „Knappenschänke“ könnte wieder Gäste empfangen. Den möglichen Kaufpreis für das traditionsreiche Lokal gleich neben Kirche und dem 100 Jahre alten Schulgebäude will er nicht nennen. Doch wie Schütt gegenüber den PNN erklärte, soll der „Knappenschänke“ auch in Zukunft der mittelalterliche Charme erhalten bleiben. So wurden in dem rustikalen Restaurant unter dem letzten Betreiber Kolosdijeski verschiedene Gelage angeboten. Ob Bauern-, Wilderer-, Federvieh- oder Rittergelage, mittelalterliche Küche und entsprechende Tischmanieren waren garantiert. Dazu gab es entsprechende Showeinlagen von Gauklern mit Bauchtanz und Feuerspuckerei.

Im Sommer 2003 fand ein großes Mittelalterfest statt, das dem zehnjährigen Bestehen der „Knappenschänke“ gewidmet war. Drei Tage lang sorgten der Templer-Orden aus Berlin und die Berlin-Brandenburgische Grals-Familie für Trubel am laufenden Band. Die Ritter kamen hoch zu Ross, ihre Familien gaben Einblick in das Zeltlager-Leben, Musikgruppen, Gaukler und Feuerspucker brachte Abwechslung ebenso wie ein zünftiger Mittelaltermarkt. Und der Gastwirt mit seinem Team sorgte für zünftige Speisen und Trank.

Ob die möglichen zukünftigen Betreiber der „Knappenschänke“ auch derartige ausgelassene Feste feiern wollen, kann Schütt nicht sagen. Zuerst einmal gehe es darum, dass die Banken dem Finanzierungskonzept zustimmen und der Verkauf ohne weitere Probleme abgewickelt werden kann. Alles hängt von dem entscheidenden Anruf an. Und wenn der dann endlich kommt, kann es, so Schütt, mit der Wiedereröffnung vielleicht ganz schnell gehen. Dirk Becker

Dirk Becker

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