Potsdam-Mittelmark: Bangen um die Spangen
Umfahrungssystem in Teltow und Stahnsdorf: Bogenstraße verzögert sich, Biomalzspange wird noch diskutiert
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Teltow / Stahnsdorf - Auf der sogenannten „Bogenstraße“ wird bereits die zweite Asphaltschicht verlegt. Die Straße soll einmal die neue Nordspange und die noch zu bauende Biomalzspange miteinander verbinden – und damit ein Umfahrungssystem für den Raum Teltow ergänzen. Bezahlt wird die Bogenstraße durch Kaufland, denn ein Kaufland-Markt mit 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird wichtigster Anlieger. Doch während der Straßenanschluss fast fertig ist, musste der Baustart für den Markt verschoben werden.
Schon im Juli sollte begonnen werden, doch erst seit einigen Tagen liegt die Baugenehmigung für das 16 000 Quadratmeter große Grundstück vor. Wegen einer Grundwasserverunreinigung musste ein zusätzliches Gutachten erstellt werden, erklärte Fred Saß von der zuständigen OFB-Projektentwicklungs GmbH auf PNN-Anfrage. „Im Ergebnis ist nun klar, dass die ermittelten Schadstoffe keine Gefährdung darstellen.“ Demnächst sollen die Bauarbeiten für den neuen Einkaufsmarkt beginnen. Dessen Eröffnung wird sich allerdings vom Sommer auf den Herbst 2009 verschieben. Erst dann soll auch die Bogenstraße für den Verkehr freigegeben werden.
Zuvor wird diese Straße noch über einen Kreisverkehr an die Potsdamer Straße angebunden. Zu diesem Knotenpunkt laufen noch Abstimmungen mit dem Landesstraßenbetrieb für Straßenwesen, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) den PNN. Schmidt ist optimistisch, dass mit Abschluss des Spangensystems die Potsdamer Straße in Teltows Zentrum entlastet wird. Bestätigt fühlt er sich seit der Freigabe der kürzlich fertiggestellten Nordspange. Durch Teltows City rollen nun deutlich weniger Fahrzeuge. Bereits nach dem Bau von Ost- und Südspange sei eine Entlastung am Ruhlsdorfer Platz zu spüren gewesen.
Skeptiker befürchten derweil, der Kaufland-Markt könnte das Spangensystem zu sehr belasten, denn schon die Anziehungskraft der Märkte in der Oderstraße haben das Verkehrsaufkommen verstärkt. Widerstand von Anwohnern regt sich in Stahnsdorf zudem gegen den geplanten Bau der Biomalzspange. Zwar gaben die Gemeindevertreter schon vor Jahren grünes Licht für diese Anbindung zum Stahnsdorfer Gewerbegebiet, aber der Unmut in den Wohngebieten an den Striewitzwiesen nimmt seit einigen Monaten zu. Vor allem wegen der befürchteten Lärm- und Abgasbelastung stellen Anwohnerinitiativen das Projekt infrage. Einige Grundstückseigentümer fürchten um den Wert ihrer Immobilien.
Ende des Jahres sollen die Pläne zum Bau der Biomalzspange in Teltow und Stahnsdorf ausgelegt werden. Dietmar Otto von der SPD Stahnsdorf ist sich sicher: „Das Thema Biomalzspange wird in den neuen Gremien noch einmal heiß diskutiert werden.“ Wer sich gegen die Biomalzspange ausspreche, müsse dann aber erklären, wohin der Verkehr fließen soll. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich D
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