Potsdam-Mittelmark: Bauaufsicht in Geltow unterwegs Nutzungsuntersagung
für Zimmereibetrieb
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Schwielowsee - Die Bauaufsicht ist in Geltow derzeit an mehreren Fronten aktiv: Nicht nur für den umstrittenen Containerplatz der Recyclingfirma Richter, auch für eine benachbarte Zimmerei mit Holzlager gibt es eine Nutzungsuntersagung aus Bad Belzig. Das teilte die „Interessengemeinschaft Erholungsort Geltow“ gestern mit. Das Rathaus habe das erst auf einer Geltower Ortsbeiratssitzung eingeräumt – nachdem der Flächennutzungsplan für die Gemeinde Mitte Oktober beschlossen war.
Um den Erhalt des Zimmereibetriebs zu sichern, wurde dessen Fläche im Flächennutzungsplan vom Wohngebiet zum Mischgebiet umgewidmet, in dem auch nicht massiv störende gewerbliche Nutzungen erlaubt sind. „Die Entscheidung der Gemeindevertretung wurde auf der Grundlage bewusst falscher Informationen getroffen“, meint IG-Sprecherin Eleonore Müller. Es sei „unredlich, wenn unter dem Deckmantel der Förderung von Gewerbetreibenden Einzelinteressen zum massiven Nachteil der Gemeinschaft bedient werden“.
Die IG kämpft seit Monaten gegen den Krach am Nordende der Wildparkstraße, der von der Firma Richter und dem Zimmerbetrieb ausgehe. Wie die Standorte am Wohngebietsrand wachsen konnten, ist Planungsrechtlern ein Rätsel. Die Gemeindevertretung hat sie im Flächennutzungsplan dennoch gesichert, wobei, wie es aus dem Rathaus heißt, erhebliche Auflagen für die Unternehmer zu erfüllen sein werden. Das gelte auch für den Zimmereibetrieb, der jetzt seine Unterlagen bei der Bauaufsicht einreichen müsse. Auf deren Grundlage werde dann über Lärmgrenzwerte entschieden.
Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) betonte gestern auf Anfrage, dass die Gemeindeverwaltung zum baurechtlichen Status der Unternehmen mit offenen Karten gespielt habe. „Wir halten keine Informationen zurück.“ Die Entscheidung zum Flächennutzungsplan habe indessen nichts mit „emotional geführten Debatten“ zu tun. Vielmehr schaue man sich die Entwicklung der vergangenen Jahre an und lege auf dieser Grundlage Planungsabsichten für die Zukunft fest. „Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass sich dort ein Mischgebiet entwickelt hat“, so Hoppe. Auch wenn Einzelfragen offen sind: Die Endempfehlung für den Flächennutzungsplan sei das Ergebnis einer engen Abstimmung mit den übergeordneten Behörden.
Am 12. November um 19 Uhr lädt die Interessengemeinschaft zu einer Inforunde ins Café Caro, Hauffstraße 78a, ein. Bürgermeisterin Hoppe ist eingeladen, wird aber nicht erscheinen. „Wir haben jetzt ausreichend über diese Dinge diskutiert“, so die Rathauschefin. hkx
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