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Potsdam-Mittelmark: „Bäuerlicher Charakter“

Heute startet Werders Frischemarkt mit neuem Betreiber in die Saison. Er soll regionaler werden

Stand:

Am heutigen Samstag beginnt im Werderaner Frischemarkt auf dem Strengfeld die neue Saison. Nachdem der Markt in den vergangenen Jahren Händler und Besucher verlor, will der Werderaner Obst- und Gartenbauverein ihn wieder beleben.

Herr Kassin, was bieten Sie den Besuchern heute zur Markteröffnung?

Es wird bis 13 Uhr Livemusik geben, dazu werden Obstbauern ihren neuen Wein hier schon vor der Baumblüte anbieten. Toni Geißhirt, dessen Obstweine im vergangenen Jahr mehrere Preise gewonnen haben, wird eine Sonderverkostung einiger Weine anbieten, die zur Prämierung für die Goldene Kruke eingereicht wurden. Die Besucher können dann tippen, welcher ausgezeichnet wird, und wenn sie richtig lagen, gewinnen sie davon zwei Flaschen. Außerdem wird Ulrich Gaube erklären, was man für die Weinherstellung braucht, und das Zubehör anbieten.

Was haben Sie auf dem Strengfeld schon verändert?

Wir haben zunächst einmal das Umfeld wieder ansehnlich gestaltet, neue Fußgängerwege angelegt, Beete bepflanzt und ein ansprechendes Schild über den Eingängen angebracht. Dazu gibt es nun auch wieder Gastronomie, wir haben einen Marktstand dafür komplett renoviert. Vorher haben die Besucher hier ja höchstens eine Wurst vom Grill bekommen. Jetzt können die Frauen wieder einkaufen gehen und die Männer derweil in Ruhe ein Bierchen trinken.

Wie wollen Sie den Markt dauerhaft attraktiv halten?

Wir wollen ihm wieder bäuerlichen Werderaner Charakter geben. Wer in seinem Garten mal fünf Körbe Tomaten oder Pflaumen erntet, die er nicht verbraucht, soll sich einfach mit einem kleinen Tisch zwischen unsere Marktstände stellen und gegen einen kleinen Obolus seine Früchte verkaufen. Dadurch wechselt das Angebot jede Woche und die Gäste bekommen wieder einen richtigen Marktcharakter geboten. Außerdem suchen wir noch jemanden, der das ganze Jahr über Obstweine und -Säfte aus der Region verkauft.

Wodurch hat denn vorher die Attraktivität des Marktes gelitten?

Anfangs gab es hier viele Events, der Markt war extrem beliebt bei Berlinern und auch Politiker wie Manfred Stolpe kamen regelmäßig zum Einkaufen her. Doch nach mehreren Betreiberwechseln wurden die Aktivitäten immer weiter eingeschränkt. Als Verein haben wir den Betreibern unsere Hilfe angeboten, die wurde aber nicht angenommen. Die Stadt hat uns dann glücklicherweise dabei unterstützt, den Markt selbst zu betreiben. Denn unsere Mitglieder, die Obstbauern, leben schließlich ein Stück von diesem Markt, der Werbeeffekt ist dabei von größter Wichtigkeit.

Sie betreiben neben dem Frischemarkt samstags und sonntags auch am Freitag den Markt unter den Linden. Was wird sich da ändern?

Wir werden die Händler kurz vor der Inselbrücke konzentrieren, da die Kunden direkt daneben parken können und sich ein schöner Rundgang gemeinsam mit den normalen Läden in der Straße ergibt. Nur drei Stände werden an der Kreuzung der Brandenburger Straße bleiben, damit die Kunden, die nicht bis zur Inselbrücke laufen können, trotzdem noch einkaufen können. Wir kommen hiermit dem Wunsch älterer Werderaner nach.

Werder hat ja einen Marktplatz auf der Insel, auf dem aber keine Märkte stattfinden. Warum ziehen Sie nicht dorthin?

Ich wollte eigentlich immer mit den Ständen wieder auf den Inselmarkt, habe mich aber davon überzeugen lassen, dass es da nichts wird. Unter den Linden können die Besucher ganz in der Nähe parken und haben nur kurze Wege. Auf der Insel wäre das deutlich schwieriger.

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