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Potsdam-Mittelmark: Bauhaus-Bau für Caputh
Blütenviertel KG gibt Kaufangebot für altes Gärtnereigelände ab / Studenten planen Kindergarten
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Schwielowsee - Die Entwicklungspläne für die Gewächshausbrache im Caputher Ortszentrum werden konkret. Wie Andreas von Zadow, Sprecher der Bürgerfonds Blütenviertel KG, den PNN sagte, haben Studenten der Bauhaus Universität in Dessau gestern mit den Arbeiten für den Entwurf eines Kindergartens begonnen. Die Kita soll in einem früheren Sozial- und Bürohaus der Gärtnerei entstehen. Seit Anfang des Jahres ist der Bürgerfonds im Besitz der Gebäude auf dem rund 4,5 Hektar großen Areal, Grund und Boden gehört ihnen noch nicht – auch das soll sich jetzt ändern.
Am Donnerstag hat die Bürgerfonds Blütenviertel KG ein Kaufangebot für die frühere Gärtnerei abgegeben, sagte von Zadow. Er fordert eine städtebaulich ansprechende und ökologisch orientierte Lösung für das Gelände. Die bundeseigene Bodenverwaltungs- und -verwertungs GmbH (BVVG) bestätigte als Eigentümerin der Fläche das eingegangene Gebot. Es werde geprüft, hieß es. Zudem soll es Gespräche mit der Rathausverwaltung geben. Angaben zur Höhe des Kaufgebots machte die BVVG nicht.
Auch Blütenviertel-Sprecher von Zadow hielt sich über die Höhe des Angebots zurück. Nur soviel: Bislang hat die BVVG einer sieben Jahre alten gutachterlichen Kaufpreisschätzung nach rund 1,5 Millionen Euro für das Grundstück gefordert. „Unser Angebot liegt darunter“, sagte Zadow. Die geforderten 1,5 Millionen Euro seien angesichts aktueller Grundstückspreise nicht haltbar. Zudem fürchtet von Zadow Altlasten auf dem Gärtnereigelände, deren Beseitigung teuer werden könnte. Die Fläche sei teilweise unerschlossen, unklar ist, ob einige Teile im Bereich der alten Karpfenteiche überhaupt bebaut werden könnten.
„Es wird sicherlich einige Jahre dauern, bis das Gelände entwickelt, erschlossen und vermarktet ist“, sagte von Zadow. Deshalb habe man der BVVG auch ein alternatives Kauf-Modell angeboten, bei dem das Gelände über einen längeren Zeitraum partnerschaftlich entwickelt werden könne. Ziel sei es, Risiken und Erlöse zu teilen. Details ließ er offen.
Sollte der Kauf gelingen, könnten die Caputher aktiv an der Entwicklung der innovativen Ökosiedlung teilhaben, sagte von Zadow. Denkbar seien Einfamilienhäuser, als auch eine Solarsiedlung. Für Ältere sollen barrierefreie Wohnungen entstehen. Auch ein Seniorenwohnheim, ein Park, kleinere Läden und ein Kulturzentrum stünden auf der Wunschliste des Bürgerfonds an dem sich die Caputher finanziell beteiligen können. Das neue Quartier soll in mehreren voneinander unabhängigen Baufeldern realisiert werden. Bislang hätten sich 15 finanzstarke Caputher gemeldet, so von Zadow.
Die Pläne für den Bau des Kindergartens seien indes unabhängig von den Verkaufsverhandlungen über die Grundstücksfläche, sagte von Zadow. Der Blütenfonds habe mit den Gebäuden der Gärtnerei auch deren Nutzungsrecht erworben. Schon lange suche die Gemeinde nach Wegen, das Betreuungsangebot für Kinder mithilfe eines freien Trägers zu verbessern. Jetzt lägen zwei Bewerbungen vor. Die Lage der Kita am Schmerberger Weg wäre ideal, so von Zadow. Sie wäre das erste dauerhafte Projekt im neuen Blütenviertel.
Während der Planphase für das gesamte Areal könne man das Gelände zwischenzeitlich auch für Feuerwehrfeste und Weihnachtsmärkte nutzen, schlug von Zadow vor. Zwei Universitäten hätten zudem angeboten, das Areal in ein Kunstprojekt einzubeziehen. Eine Lagerhalle könnte für Konzerte und Ausstellungen genutzt werden. Einige Bereiche könnten auch als Parkplatz dienen.
Bis Anfang des Jahres war für das Areal der Bau eines Supermarktes im Gespräch. Seit der Bürgerfonds Miteigentümer des Geländes wurde, sind die Pläne in weite Ferne gerückt. Tobias Reichelt
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