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Potsdam-Mittelmark: „Baumblüte gehört zum Image von Werder“

Sieben Bewerberinnen für Blütenkönigin / Veranstalter sehen wegen Mediendebatten Refinanzierung in Gefahr

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Werder (Havel) - Die Debatte über das Sicherheitskonzept des Baumblütenfestes scheint der majestätischen Würde der Baumblütenkönigin nicht geschadet zu haben: Für das Amt haben sich in diesem Jahr nach Rathausangaben sieben Kandidatinnen beworben – so viele wie seit Jahren nicht mehr. Abgesehen vom Ausnahmejahr 2004 mit zehn Bewerbungen konnte die Jury in den vergangenen zehn Jahren zwischen zwei und fünf Thronanwärterinnen entscheiden. Die „Neuen“ werden demnächst der Presse vorgestellt, zum Eröffnungsball am 29. April wird die Jury-Entscheidung dann offiziell bekanntgegeben. Bis dahin bleibt Baumblütenkönigin Jessica Seifert im Amt – sie hatte im Frühling 2010 unter vier jungen Damen das Rennen gemacht.

Im Hauptausschuss am Donnerstagabend fielen derweil harsche Worte wegen des Medienrummels der vergangenen Wochen. Auf der Tagesordnung stand die Vorstellung des Festkonzeptes. Einige Sponsorenverträge sollen immer noch nicht unterschrieben sein, die Festvorbereitung befindet sich wegen der Sicherheitsdebatte viele Tage im Verzug. „Es muss eine klare Botschaft aus diesem Haus zur Baumblüte kommen, sonst sehe ich die Reinvestition in Gefahr“, sagte Rainer Wohlthat, dessen Veranstaltungsagentur, die Berliner Wohltat Entertainment GmbH, das Fest gemeinsam mit dem Horn & Co Show- und Veranstaltungsservice für die Stadt organisiert.

„Die Medienberichterstattung ist nicht förderlich, was die Finanzierung betrifft“, so Wohlthat, der im Hauptausschuss Bezug auf eine Petition von 14 Werderaner Wirten nahm. „Die Baumblüte gehört zum Image von Werder“, ergänzte Bürgermeister Werner Große (CDU). „Ob das in vier Jahren noch so ist, kann ich nicht sagen.“ Die putschenden Wirte hatten öffentlich gegen die aus ihrer Sicht zu hohen Konzessionsgebühren protestiert. Die müssen sie zur Baumblüte für ihre Außengastronomie an Horn und Wohltat abführen. Selbst kleine Cafés hätten über 1000 Euro zu zahlen, wie es hieß. „80 bis 90 Wirte schaffen es, ihre Interessen in kaufmännischen Gesprächen durchzusetzen“, konterte Wohlthat. „Und sie gehen zur Zeitung.“ Er betonte, dass sich für das nächste Fest noch keiner der 14 Wirte für eine Außengastronomie beworben habe. Am Ende der Debatte einigte man sich auf ein Gespräch.

Auch die Sicherheitsbedenken des Polizeipräsidiums zur engen Inselbrücke konnten weitgehend ausgeräumt werden. Polizeipräsident Reiner Kann hatte befürchtet, dass es zu einem „Flaschenhals“ wie bei der Loveparade in Duisburg kommen könnte. Das Rathaus hat den Bau einer breiteren Pontonbrücke direkt neben der Inselbrücke vorgeschlagen, die zur Not auch von Gästen genutzt werden kann. Auf dieser Basis soll das Sicherheitskonzept in zwei Wochen abgestimmt sein. Rainer Wohlthat sagte außerdem zu, dass sich das Programm auf der großen Inselbühne an der Regattastrecke „nicht mehr auf große Konzerte stützt“. Selbst das wichtigste Konzert der Ost-Rockband Karussell am Abschlusstag, dem 8. Mai, wird nicht wie angekündigt an der Regattastrecke, sondern auf der Bismarckhöhe stattfinden. Henry Klix

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