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Potsdam-Mittelmark: Baumschnitt wegen „Spaltblättling“

Gutachten für gesamte Lindenallee der Peter-Huchel-Chaussee angeregt

Stand:

Michendorf - Die Anfang Februar in der Peter-Huchel-Chaussee zwischen Wilhelmshorst und Langerwisch durchgeführten Baumschnittarbeiten durch den Kreisstraßenbetrieb Potsdam-Mittelmark seien „notwendig und mit erforderlicher Sorgfalt ausgeführt“ worden. So heißt es in einer jetzt vorliegenden schriftlichen Stellungnahme von Landrat Wolfgang Blasig (SPD).

Wie berichtet, hatte SPD-Kreistagsfraktionschefin Susanne Melior Kritik geübt und von einer „Verstümmelung“ der Bäume gesprochen. Anfang Februar waren dort durch den Kreisstraßenbetrieb umfangreiche Baumschnittarbeiten durchgeführt worden. Anwohner hatten Alarm geschlagen, und auch der Baumschutzbeauftragte der Gemeinde, Gerhard Mühlbach, hegte Zweifel am Sinn des massiven Beschnitts, bei dem fast nur die Stämme übrig geblieben waren. In der Antwort aus dem Landratsamt heißt es jetzt, grundsätzlich würden nach entsprechenden Baumschauen der Baumkontrolleur des Kreisstraßenbetriebes und ein Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde die notwendigen Arbeiten auf den jeweiligen Streckenabschnitten festlegen. Speziell zur Peter-Huchel-Chaussee wird erklärt, die relativ alten Alleebäume seien durch die Baumaßnahmen für den Radweg und Ausgrabungen im Wurzelbereich bereits stark beschädigt gewesen.

Im Verlauf der Arbeiten sei zudem ein Pilzbefall festgestellt worden. Der Baumkontrolleur des Kreisstraßenbetriebes habe dann entschieden, weiteres betroffenes Holz zu entfernen. Konkret handele es sich um den Spaltblättling, einen Weißfäule auslösenden Baumpilz, der Anlass zur Sorge um die Allee gebe.

Mit dieser Antwort zeigte sich Susanne Melior gestern gegenüber der Presse zufrieden. Angesichts der Tatsache, dass die Peter-Huchel-Chaussee in den kommenden Jahren durch den Kreisstraßenbetrieb grundlegend erneuert werden soll, schlug Melior jedoch vor, dass die Gemeinde Michendorf und der Landkreis gemeinsam ein Gutachten zum gesamten dortigen Baumbestand erstellen.

„Ziel sollte es sein, festzustellen, wie groß der Schaden auch an anderen Bäumen durch den Pilzbefall ist und was in den kommenden Jahren getan werden muss, um den Bestand zu erhalten oder zu erneuern“, so die Kreistagsabgeordnete. Schließlich genieße die Straße laut Melior als typisch märkische Allee den besonderen Schutz nach brandenburgischem Naturschutzgesetz. ldg

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