Potsdam-Mittelmark: Baustart für Ortsdurchfahrt Langerwisch
Diskussion über enorme Kostenerhöhung
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Michendorf - Die Langerwischer Ortsdurchfahrt der Landesstraße 77 wird jetzt zur Großbaustelle. Kurzfristig hat die Landesregierung für heute zum ersten Spatenstich mit Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) eingeladen. Treffpunkt ist an der Kreuzung L 77/Peter-Huchel-Chaussee. Geplant ist eine Erneuerung der Fahrbahn und der Neubau eines Regenwasserkanals im Abschnitt zwischen der Ortsumgehung Michendorf (B 2) und der Kreuzung Peter-Huchel-Chaussee / Straße des Friedens. In diesem Zusammenhang werden teilweise auch neue Gehwege gebaut. Geplant ist ebenfalls der Neubau einer Verkehrsinsel am Ortseingang von Langerwisch aus Richtung Saarmund. Während der Bauzeit voraussichtlich bis zum Jahr 2010 wird es erhebliche Einschränkungen für die Anwohner und den Durchgangsverkehr auf der L 77 sowie eine Umleitung durch Wilhelmshorst zur B 2 geben.
Seit Jahren hatten Anwohner, Kommunalpolitiker und die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior den Ausbau der Straße gefordert. Auf der Michendorfer Gemeindevertretersitzung am Montagabend wurde indes heftig über die Kosten für die Umgehungsstraße diskutiert. Derzeit plant der Landesbetrieb für Straßenwesen mit einer Investitionssumme von 2,3 Millionen Euro. In einer ersten Kostenschätzung sei man jedoch lediglich von 1,3 Millionen Euro Baukosten ausgegangen, hieß es. Ein wesentlicher Grund: Nach PNN-Informationen soll das Planungsbüro bei der Kostenrechnung Mittelpreise verwendet haben, die noch aus den Jahren 1999-2000 stammten. Ministeriumssprecherin Petra Dribbisch räumte gestern auf Anfrage ein, dass es zu einer erheblichen Erhöhung der geplanten Baukosten gekommen sei. Als Grund nannte sie eine enorme Kostensteigerung unter anderem bei Bitumen und Kraftstoffen. Auch seien zur Aufrechterhaltung des Schulbusverkehrs zusätzliche teure Verkehrssicherungsmaßnahmen notwendig.
Im Zuge der Kostenerhöhung sollte nun auch der Michendorfer Gemeinde anteil am Straßenbau von 110 000 Euro auf 211 000 Euro fast verdoppelt werden. Dies lehnten die Gemeindevertreter am Montagabend ab. Die Gemeindeverwaltung soll nun mit dem Landesbetrieb über eine Reduzierung der Maßnahmen und mögliche Einsparungen reden. Der Michendorfer Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed erklärte dazu: „Bei einer solchen enormen Kosten steigerung hätten wir als Gemeinde die bestehende Ausschreibung aufgehoben.“Hagen Ludwig
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