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Potsdam-Mittelmark: Baustellensauna als Vorbote

Baubeginn für Blütentherme im September. Öffentliche Auslegung der Pläne abgeschlossen

Stand:

Werder (Havel) - Mit dem Bau der Blütentherme in den Werderaner Havelauen soll möglichst schon im September dieses Jahres begonnen werden. Das sagte der Vorstandschef der Kristall Bäder AG, Frank Nägele, gestern den PNN. Wie berichtet wird von der Kristall Bäder AG, die den Zuschlag für das neue Freizeitbad bekommen hat, ein Eröffnungstermin zum Ende des Jahres 2012 anvisiert. Am Mittwochabend informierten Vertreter des Planungsbüros PAN GmbH im Rathaus die Stadtverordneten über den aktuellen Stand des Bebauungsplanverfahrens. Die öffentliche Auslegung der Unterlagen für die notwendige Planänderung war am gleichen Tag abgeschlossen worden. Grundlegende Einwände von Behörden und Bürgern, die das Verfahren vezögern könnten, habe es nicht gegeben, hieß es.

Der Bebauungsplanentwurf soll nun am 17. August im Bauausschuss behandelt und am 25. August in der Stadtverordnetenversammlung abschließend beschlossen werden. Weil er durch einen Flächennutzungsplan legitimert sei, werde er mit einer Veröffentlichung im Amtsblatt rechtskräftig, hieß es.

Auch von den Nachbargemeinden und der Stadt Potsdam habe es keinen Widerspruch gegeben, so Werders Bürgermeister Werner Große (CDU). Im Planentwurf für die Blütentherme wird auch auf das Projekt des Potsdamer Freizeitbades eingegangen. Eine Konkurrenzsituation wird nicht gesehen, weil das Bad im Bornstedter Feld auf die „Alltagsnutzung“ der Potsdamer abziele, heißt es darin. Die Blütentherme mit ihren Wellnessbereichen solle indes der Stärkung des Tourismus dienen.

Hinweise habe es im Auslegungsverfahren vor allem zum Arten-, Hochwasser- und Lärmschutz gegeben, so die Planer. Darauf soll bei der bevorstehenden Abwägung reagiert werden. So fordert das Landesumweltamt eine Lärmschutzwand am Parkplatz der Therme, wenn in der Nachbarschaft eine Ferienhaussiedlung entsteht: Die Behörde will auch abgeklärt wissen, dass keine geschützten Zauneidechsen im Bauareal leben. Beim Abriss bestehender Gebäude müsse zudem auf Zwergfledermäuse geachtet werden. Ein Artenschutzgutachten wird derzeit erstellt. Das vom Planentwurf erfasste Gebiet ist knapp fünf Hektar groß. Die Stadt wird das 18 Millionen Euro teure Bad am Eingang des Stichhafens anfangs komplett finanzieren, die Kristall Bäder AG soll es innerhalb von vier Jahren erwerben.

Möglichst schon zum Ende dieses Jahres soll indes bereits das Saunadorf eröffnet werden. Die Gäste könnten von dieser „Baustellensauna“ aus dann den Baufortschritt beobachten – ein Projekt, das im bayrischen Schwangau bereits sehr gut funktioniert habe, so Nägele. Viele der Becken des neuen Bads sollen in Blütenform gestaltet werden. Neben dem Saunadorf sind im Erdgeschoss der Therme verschiedene Themensaunen mit Gastronomie geplant. Im Obergeschoss soll eine „Megasauna“ für bis zu 180 Gäste entstehen – vom Entspannungsbecken und einer Dachterrasse aus soll man den Zernseeblick genießen können. Für das Wasservergnügen wird es zwei getrennte Bereiche geben: Im Sportbad, bestehend aus 25-Meter- und Mutter-Kind-Becken, sind sozial verträgliche Eintrittspreise geplant. Das größte Becken mit Strömungskanal wird sich im eigentlichen Thermenbereich befinden, zwei Riesenrutschen sind dafür geplant und viele Spaßelemente, von Sprudelliegen bis Massagedüsen und einer Poolbar. Insgesamt sind innen und außen sieben Thermalsolebecken mit zwölf Prozent Sole konzipiert.

Zusätzlich zum 2,8 Hektar großen Baufeld für das neue Bad sicherte sich die Kristall Bäder AG kürzlich zwei Nachbarflächen: einen ehemaligen Kasernenhof im Nordwesten, der abgerissen und durch einen Hotelneubau ersetzt werden soll und eine Brache im Süden der Therme, auf der eine Ferienhaussiedlung entstehen könnte. Der Kauf dieser insgesamt 2,3 Hektar großen Flächen wurde Anfang Juli besiegelt (PNN berichteten). Das Hotel mit bis zu 300 Betten ist bereits Bestandteil des laufenden Bebauungsplanverfahrens.

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