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Kleinmachnow: Baustopp für Bushido
Der Berliner Rapper verstieß beim Villenumbau in Kleinmachnow gegen den Denkmalschutz. Nun muss er zahlen.
Stand:
Kleinmachnow - Gegen den Rapper Bushido ist ein Bußgeldverfahren eingeleitet worden. Das Denkmalschutzamt des Landkreises Potsdam-Mittelmark wurde alarmiert, weil Anis Mohamed Youssef Ferchichi, so Bushidos bürgerlicher Name, am ehemaligen Seemannsheim in Kleinmachnow das Tor an der Einfahrt einreißen ließ. Bushido hatte das 16 000 Quadratmeter große Gelände am Zehlendorfer Damm 71 im vergangenen Herbst gekauft und eine Baugenehmigung beantragt.
Die bekam er auch – allerdings mit strengen Auflagen, denn das um 1910 erbaute Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz. Dass der gemauerte Bogen und die Seitenteile des Tores jetzt eingerissen wurden, hat beim Denkmalschutz deshalb für Verärgerung gesorgt. Jetzt müsse man abwarten, was die Ermittlungen ergeben – etwa, ob Bushido die Toreinfahrt vorsätzlich entfernen ließ, oder ob eine Baufirma fahrlässig gehandelt habe. Danach werde sich letztlich die Höhe des Bußgeldes bemessen, sagte Gernot von Arend, Leiter des Denkmalschutzes Potsdam-Mittelmark am Donnerstag gegenüber den PNN. Er räumte aber zugleich ein, dass „es derzeit schon danach aussieht, als ob dort eine Zufahrt für Baufahrzeuge geschaffen werden sollte.“ Um die Wiederherstellung des Tores werde Bushido nicht herumkommen, irreversibel sei der Schaden schließlich nicht. Bushido selbst wollte sich am Donnerstag auf PNN-Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Bauvorhaben auf seinem Grundstück seien seine Privatangelegenheit, betonte er.
In der Baugenehmigung war allerdings auch vorgesehen, das Tor abzubauen und anschließend etwas höher zu setzen um so die Brandschutzbestimmungen zu erfüllen. Bislang hätte ein Feuerwehrfahrzeug keinen Zugang zum Gelände gehabt. „Auch im Denkmalschutz müssen Kompromisse gemacht werden und die Sicherheit hat natürlich Vorrang“, bestätigte von Arend. Beim Kleinmachnower Heimatverein ist man dennoch empört: „Das ist bereits das zweite Mal, dass Bushido bei seinen Bauarbeiten gegen den Denkmalschutz verstoßen hat“, ärgerte sich Axel Mueller. Schon vor rund drei Monaten habe die Verwaltung darüber informiert, dass ein Baustopp verhängt worden sei, weil im Innenbereich unerlaubt Wände eingerissen worden seien. Ariane Lemme
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