Potsdam-Mittelmark: „Beanstandeter Apfelsaft unbedenklich“
Kelterei reagiert auf Stiftung Warentest
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Kelterei reagiert auf Stiftung Warentest Hohenseefeld / Werder - Der Hersteller des naturtrüben Apfelsaftes der Marke „Werder-Frucht“ hat jetzt auf die Note „Mangelhaft“ reagiert, die das Getränk von der Stiftung Warentest bekommen hat. Es sei „gesundheitlich unbedenklich“, teilte Hans-Jürgen Reichard von der für die Produktion verantwortlichen Süßmost- und Weinkelterei GmbH Hohenseefeld am Freitag mit. Trotzdem seien Herstellung und Auslieferung sofort gestoppt worden. In dem Getränk war eine Überschreitung des EU-Grenzwertes beim Schimmelpilzgift Patulin festgestellt worden. „So etwas ist bei uns noch nie vorgekommen. Wir bedauern es sehr“, sagte Reichard. Ein unabhängiges Labor werde die entsprechenden Proben bis Ende nächster Woche analysieren. Allerdings sei der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Patulin je Liter, der überhaupt erst ab 2005 verbindlich sei, mit 62 Mikrogramm nur recht geringfügig überschritten worden. Es handele sich um eine Saft-Charge im Umfang von rund 4000 Litern vom November 2003. „Die ist längst ausgetrunken.“ Aus Sicht des Betriebes habe für die Verbraucher nie eine Gefährdung bestanden, sagte Reichard. Patulin sei nach bisherigen Erkenntnissen weder erbgutschädigend noch krebserregend. Gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Durchfall oder Reizung der Schleimhäute seien erst bei einer etwa tausendfachen Konzentration zu befürchten. Die durchschnittliche Belastung des Hohenseefelder Apfelsaftes mit Patulin liege etwa bei 10 und 20 Mikrogramm. Ganz zu vermeiden sei sie nie, weil der Stoff - wie etwa auch Alkohol - durch Vorgänge im Apfel entstehe, nicht bei der Produktion. Reichard nannte es bedauerlich, dass der Verstoß gegen nur einen von 96 untersuchten Qualitätsparametern dem Saft die mangelhafte Bewertung eingebracht habe. „Wir werden alles tun, um eine neuerliche Überschreitung des Grenzwertes auszuschließen.“ Dazu würden die Qualitätskontrollen verstärkt und die Leiter der Annahmestellen nochmals nachdrücklich belehrt, nur unbedenkliches Obst zu liefern. Von den erzeugten Säften werden in Hohenseefeld ein Jahr lang so genannte Rückstellmuster aufbewahrt, um noch nachträgliche Laboranalysen zu ermöglichen. dpa
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