Potsdam-Mittelmark: Bedenken ausgeräumt
Recyclinghof kann wachsen / Beschluss im Juni
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Schwielowsee - Gegen eine Vergrößerung des Recyclinghofs der Firma Gertner & Fettback in Ferch gibt es offenbar nur noch wenig einzuwenden. Nach dem Abschluss des öffentlichen Beteiligungsverfahrens wird die Gemeindevertretung Schwielowsee voraussichtlich am 20. Juni den geänderten Bebauungsplan beschließen. Damit würde Baurecht für eine Erweiterung der Anlage um 8 000 Quadratmeter bestehen. Derzeit ist sie 30 000 Quadratmeter groß.
Die Ausdehnung sei notwendig, um den Standort wirtschaftlich betreiben zu können, argumentiert die Firma. Im Wesentlichen soll dazu der Waldsaum zwischen Recyclinghof und Straßeneck von Klaistower- und Poststraße fallen. Zum Immissionsschutz sollen Lärmschutzwände entlang der beiden Straßen gebaut werden. Die Anlage soll danach eine jährliche Kapazität von bis zu 30 000 Tonnen Bauschutt und 8000 Tonnen Grünabfällen haben. Der Gewerbehof soll zum Industriegebiet umdeklariert werden.
Eine erste Auslegungsrunde hatte es bereits voriges Jahr gegeben. Nach mehreren Änderungen, die unter anderem den Lärmschutz, Kompensationen für den Waldverlust und eine Freihaltefläche für einen künftigen Radweg betrafen, soll jetzt Baurecht geschaffen werden.
Die größten Bedenken hatte in der zweiten Beteiligungsrunde die Stadt Werder geäußert. der Recyclinghof befindet sich unmittelbar vor dem Ortseingang des Ortsteils Glindow. In der Stellungnahme aus Werder ist von einem „erheblichen Eingriff“ die Rede. Neben den vorhandenen Immissionen und dem Straßenlärm würde ein weiterer Lärmfaktor hinzukommen. Die städtebauliche Entwicklung sei im unmittelbar angrenzenden Wohnflächenbereich damit nur noch eingeschränkt möglich. Auch das Landschaftsbild würde sich verändern.
Das Rathaus Schwielowsee verweist darauf, dass alle Belange des Lärm- und Staubschutzes durch Prognosen unterfüttert und von den Fachbehörden geprüft worden seien. Die Fachgutachten seien zum Ergebnis gekommen, dass der Standort mit den erfolgten Modifikationen für eine Erweiterung geeignet ist. Der Recyclinghof besteht dort seit fünf Jahren. Vor der Wende befand sich an dem Standort eine Kläranlage der Nationalen Volksarmee. Henry Klix
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