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Potsdam-Mittelmark: Bedeutungsvoller Platz

Teltower Denkmal zum 17. Juni am Ort des Geschehens

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Teltow - Am früheren Tram-Standort in der Potsdamer Straße wird es kein Denkmal für den Aufstand am 17. Juni 1953 geben. Ein entsprechender Antrag von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) ist in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten kontrovers diskutiert worden. Um eine Kampfabstimmung zu vermeiden und der Sache nicht zu schaden, zog Schmidt seinen Antrag wieder zurück. Damit bleibt es bei einem früheren Beschluss der Stadtverordneten für eine entsprechende Ehrung am Hamburger Platz.

Der historische Straßenbahn-Wagen ist unlängst von der Potsdamer Straße an die Schleuse versetzt worden, wo er als Informationszentrum der Heimatvereine eingerichtet werden soll. Schmidt befand den Platz für besser geeignet, von Stadtverordneten wird aber gerade der Hamburger Platz für das Denkmal bevorzugt. Grund: Der 17. Juni 1953 hatte auch in Teltow zu Arbeiterunruhen geführt. Im Bereich des Platzes befand sich einst der VEB Elektronische Bauelemente „Carl v. Ossietzky“. Dort begann am Morgen des 17. Juni ein Sitzstreik, dem sich auch andere Betriebe in der Region anschlossen.

Neben der Normerhöhung hatten die Versorgungslage und die Wohnungsnot für Unmut unter den Teltower Werktätigen gesorgt. Am 18. Juni wurde das Werk von einem Kommando der Volkspolizei umstellt. Nach Vernehmungen am Nachmittag wurden 25 Belegschaftsmitglieder verhaftet und nach Potsdam abtransportiert. Auch im benachbarten GRW, damals noch VEB Mechanik Askania, wurde diskutiert und eine Resolution an die Regierung verabschiedet während sechs russische Panzer und Mannschaftswagen der Volkspolizei am Werk vorbei in Richtung Berlin fuhren. hkx

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