zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: „Beelitz ist kein Schaden entstanden“ Wardin weist Vorwurf der Veruntreuung zurück

Beelitz - Es habe ihn geärgert, dass ihm zweieinhalb Jahre nach seinem Ausscheiden die Veruntreuung von städtischen Haushaltsmitteln vorgeworfen wurde. „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen“, sagt der frühere Bürgermeister Thomas Wardin (SPD).

Stand:

Beelitz - Es habe ihn geärgert, dass ihm zweieinhalb Jahre nach seinem Ausscheiden die Veruntreuung von städtischen Haushaltsmitteln vorgeworfen wurde. „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen“, sagt der frühere Bürgermeister Thomas Wardin (SPD). Er hat sich etwas Zeit und mit René Teichmann einen Anwalt genommen, um den im September erhobenen Vorwürfen nachzugehen. Nachdem es ihm auch gelungen war, im Beelitzer Rathaus Akteneinsicht zu erlangen, hat Wardin gestern zum Pressegespräch eingeladen. Ergebnis seiner Recherchen: „An den Vorwürfen ist nichts dran.“ Der Stadt Beelitz sei kein Schaden entstanden.

Mehrere Stadtverordnete hatten gegenüber den PNN erklärt, dass der Bürgermeister in den Jahren 2006 bis 2010 Außenstände von 140 000 Euro nicht eingetrieben habe. Beelitz hatte seinerzeit Vereinbarungen mit den Nachbarkommunen Seddiner See und Treuenbrietzen, deren Rechnungsprüfung mit zu übernehmen. Die dafür erhobenen Rechnungen sollen, wie Stadtverordnete behaupteten, nicht bezahlt und vom Bürgermeister – trotz Druck aus dem Finanzausschuss – auch nicht eingetrieben worden sein.

Wardin betonte gestern wie schon im September, dass die Stadtverordneten und nicht der Bürgermeister Dienstvorgesetzter des Rechnungsprüfungsamts sei. Eine Anweisung, Rechnungen nicht zu legen oder einzutreiben, habe es von ihm nie gegeben. Zudem habe zumindest die Rechnungslegung für die Jahre 2009 und 2010 gar nicht mehr in seine Verantwortung fallen können, da er zur Abrechnungsreife nicht mehr Bürgermeister war.

Tatsächlich habe es damals aber überhöhte Rechnungen gegeben, erklärte Wardin: Treuenbrietzen habe in jenen Jahren die Rechnungsprüfung schrittweise von Beelitz an den Landkreis übertragen. Aus der Akteneinsicht gehe hervor, dass sich die beteiligten Seiten bei der Kommunalaufsicht nach mehreren Runden im Juli 2012 abschließend geeinigt hatten, wie man damit umgeht. Statt 132 000 Euro mussten demnach nur 87 000 Euro für jene Jahre gezahlt werden.

Dass das nicht öffentlich kommuniziert wurde, verwundert Wardin. Vielmehr habe es in der Hauptausschussitzung vom Oktober vorigen Jahres, in der über den kompletten Vorgang abschließend informiert wurde, sogar die Bitte vom Bürgermeister Bernhard Knuth gegeben, die „vertraulichen Informationen“ nicht an die Presse weiterzuleiten. Aus Wardins Sicht hätten die irreführenden Behauptungen im Vorfeld, die Knuth zumindest nicht dementiert hatte, klargestellt werden müssen. Am Telefon habe der Beelitzer Bürgermeister eingeräumt, dass Wardin keine Vorwürfe zu machen seien. Knuth war gestern Abend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })