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Besser. Der Beelitzer Spargel kann gegen peruanischen bestehen.

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Potsdam-Mittelmark: Beelitz siegt gegen Peru-Spargel Spargelbauern wagten Produktvergleich

Beelitz - Er sorgt besonders im Winter für irrwitzige Abwechslung auf dem Teller: peruanischer Spargel. Die Andenrepublik ist zum zweitgrößten Spargelanbauer der Welt herangewachsen, die Saison beginnt im Oktober.

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Beelitz - Er sorgt besonders im Winter für irrwitzige Abwechslung auf dem Teller: peruanischer Spargel. Die Andenrepublik ist zum zweitgrößten Spargelanbauer der Welt herangewachsen, die Saison beginnt im Oktober. Dass sich das Andengold nach weit über 10 000 Transportkilometern mit deutschen Frischeprodukten messen kann, ist kaum zu erwarten. In Kochforen im Internet wird der Geschmack bisweilen als „vergoren“ oder „latschig“ tituliert. Beelitzer Spargelbauern scheinen sich dennoch Sorgen um die Konkurrenz zu machen: Sie haben peruanischen Spargel von Fachleuten den Beelitzer Stangen gegenüberstellen lassen.

Das Ergebnis liegt in Form einer Studie der Bioanalytiker der Golmer „Metabolomic Discoveries GmbH“ vor. Es liest sich so: „Bei der Analyse des Spargel-Fleisches konnte festgestellt werden, dass der Beelitzer Spargel über zum Teil deutlich höhere Konzentrationen an gesundheitsfördernden Substanzen sowie geschmacksrelevanten Komponenten im Vergleich zu peruanischem Importspargel verfügt.“

Die Bioanalytiker hatten im Auftrag der Beelitzer Spargel-Erzeugerorganisation 39 Proben Beelitzer Spargel von vier Feldern mit 28 Proben eingeschifften Peru-Spargels verglichen. Im direkten Vergleich habe der Importspargel einen „unangenehmen Geruch und ein künstliches Weiß“ aufwiesen, während der regionale Spargel „eine natürliche Färbung und den typischen Spargelgeruch“ zeigte, teilten die Golmer Experten mit.

Bei ihrer chemischen Analyse hat sich dann bestätigt, dass Inhaltstoffe mit geschmacks- und möglicherweise gesundheitsfördernder Wirkung vermehrt im Beelitzer Spargel zu finden sind. Dazu gehört ein doppelt so hoher Gehalt an wertvollen Fetten wie Lipiden. Der Gehalt an Radikalfängern wie Flavonoiden ist in regionalem Spargel zwei- bis dreimal so hoch. Ebenso sind Komponenten höher konzentriert, die dem Spargel sein feines Aroma und seinen Geschmack geben, wie die Chinasäure, Zitronensäure oder Maltose.

Zuletzt war das Beelitzer Edelgemüse ja etwas in Bedrängnis geraten. Restaurants muckten auf, weil es mit dem Saisonstart nicht ausreichend zur Verfügung stehe. Vor einem Jahr mussten sich die Bauern gegen einen Test der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Spitzenköchen zur Wehr setzen: Unter sechs deutschen Anbaugebieten hatte der Beelitzer Spargel am miesesten abgeschnitten – weil er nicht so schnell nach Frankfurt (Main) kam wie die süddeutsche Konkurrenz, wie die Beelitzer Bauern entgegenhielten. Das scheint nun auf höherer Ebene belegt zu sein. Henry Klix

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