Potsdam-Mittelmark: Beelitz zeigt sich als Spargelstadt
Beelitz - Lutherstadt Wittenberg oder Fontanestadt Neuruppin – eine illustre Reihe in die jetzt auch Beelitz aufgenommen werden will. Einstimmig beschlossen die Stadtverordneten am Montagabend, einen Antrag auf den Namenszusatz an das brandenburgische Innenministerium zu stellen.
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Beelitz - Lutherstadt Wittenberg oder Fontanestadt Neuruppin – eine illustre Reihe in die jetzt auch Beelitz aufgenommen werden will. Einstimmig beschlossen die Stadtverordneten am Montagabend, einen Antrag auf den Namenszusatz an das brandenburgische Innenministerium zu stellen. Beelitz und das weiße Gemüse seien untrennbar miteinander verbunden, deshalb soll der Namenszusatz auch offiziell auf den Ortseingangsschildern prangen.
Für Bürgermeister Bernhard Knuth ist das überhaupt keine Frage. „Spargel prägt unsere Stadt und trägt den Namen weit über die Grenzen unserer Region hinaus“, begründete er. Gegenüber dem Ministerium wolle man die Bedeutung der weißen Stangen für die Stadt betonen. Mit 1300 Hektar Anbaufläche ist Beelitz das drittgrößte Spargelanbaugebiet in Deutschland. 16 Spargelhöfe bewirtschaften die Felder und sind in der Saison der größte Arbeitgeber. Jedes Jahr locke die Region zudem bis zu 100 000 Touristen an. „Schon jetzt wird Beelitz nicht nur von den Beelitzern als Spargelstadt bezeichnet“, sagte Knuth.
Erst seit Mitte März – seit der Änderung der brandenburgischen Kommunalverfassung – dürfen Kommunen sich die kreative Namenszusätze verpassen. Vorher waren in Brandenburg nur Zusätze wie Landes- und Kreisstadt gestattet. Nun dürfen sie aber auch auf die Geschichte, die Eigenart und die Bedeutung der Gemeinde hinweisen, vorausgesetzt Dreiviertel der Abgeordneten stimmen zu.
Bürger, die befürchteten, dass jetzt auch die Personaldokumente verändert werden müssten, wurden von der SVV-Vorsitzenden, Kathrin Wiencek (UKB), beruhigt. „Es geht nur um die Ortsschilder und die Briefköpfe der Stadt“, so Wiencek. Offizielle Bescheide und hoheitliche Dokumente dürfen den Zusatz nicht beinhalten. Wenn das Ministerium innerhalb eines Monats nicht widerspricht, gilt der Antrag als genehmigt.
Rund 10 000 Euro will die Stadt in die Hand nehmen, um den Titel einzuführen. Zum kommenden Spargelfest will man die Gäste in der Spargelstadt begrüßen. Damit wäre Beelitz die erste Stadt in der Region, die einen Namenszusatz führt. In der „Rübchenstadt“ Teltow und der „Blütenstadt“ Werder hat sich bisher keine Mehrheit für die offizielle Anerkennung des Titels gefunden. Andreas Koska
Andreas Koska
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