Potsdam-Mittelmark: Beelitzer Sternenfreunde in Aktion
Neuer Verein für die Nutzung des Turm-Observatoriums gegründet
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Neuer Verein für die Nutzung des Turm-Observatoriums gegründet Beelitz. „Die Saat, eingebracht von den Vereinsfreunden zur Rettung des Beelitzer Wasserturms, ist prächtig aufgegangen und die Sternenfreunde können nun die ersten Früchte ernten." Diese stolze Zwischenbilanz zog Jürgen Götz, der mit seinem Planungsbüro, aber auch als Vereinsvorsitzender, viel für die Neugestaltung des Beelitzer Wahrzeichens getan hat, dieser Tage im Sally-Bein-Gymnasium. Dort hatten sich Freunde und Unterstützer des Projektes zusammen gefunden, um einen speziellen Astronomieverein für die Nutzung der neuen Turm-Sternwarte zu gründen. Seit der Einweihung des kleinen Observatoriums auf dem Dach des Wasserturms vor einigen Wochen (PNN berichtete) ist schon wieder viel geschehen. Die künftige Nutzung des Spiegelteleskops samt Zubehör - demnächst soll in dem unter der Kuppel liegenden Raum eine Video-Projektion für größere Besuchergruppen und Schulklassen möglich sein - muss organisiert werden. Und da absehbar ist, dass sich der Trägerverein zum Aufbau des Turms auflösen wird, wenn das Bauwerk gerettet ist, seien neue Zusammenschlüsse notwendig, erklärte Götz. Die starke Fraktion der Beelitzer Sternenfreunde, vermehrt durch Gäste aus Werder und Michendorf, nahm diese Aufgabe gern auf sich und so gründete sich nach deutschem Brauchtum der neue Verein, nach einigen Diskussionen dann „Verein der Sternfreunde Beelitz“ genannt, reibungslos und streng protokollarisch durch den sogleich als Kämmerer bestimmten Beelitzer Karl Morlock. Als Vorsitzender wurde der Beelitzer Ortsbürgermeister Peter Koppenhagen ernannt, der in seiner Arbeit durch die Stellvertreter Hans Oestereich und Dr. Frank Baier unterstützt wird. Neben den privaten Sternenguckern, die sich aus der Stadt und der weiteren Umgebung rekrutieren, sind besonders die Schulen an den wunderbaren Möglichkeiten der Volks- und Schulsternwarte Beelitz interessiert, wie die Direktorin der Realschule aus Werder, Dr. Iris Gerloff, betonte. Mathematik, Physik und Chemie erhalten durch die lebendige Anwendung der Astronomie viele sinnvolle Lehr- und Fallbeispiele. Deshalb waren auch Abordnungen von Schulen aus Beelitz, Werder und Michendorf gekommen, um sogleich als erste im Boot zu sitzen, wenn die Nutzung beginnt. Werder führt Astronomie aufgrund einer Sondergenehmigung sogar als Unterrichtsfach, die anderen Schulen haben fakultative Kurse dafür eingerichtet. Viele Aufgaben stehen nun vor dem neuen Verein, der bereits die nächsten Himmelsereignisse ankündigte. Für die totale Mondfinsternis am 4. Mai sind die Beelitzer sogar schon in ein bundesweites Beobachtungsprogramm eingebunden, das unter der Federführung der Bochumer Sternwarte übers Internet die Beobachtungen zusammenführt, die im WDR auch live zu sehen sind. Schon am 8. Juni gibt es mit dem „Venustransit“ ein ganz seltenes astronomisches Spektakel, bei dem der größte Planet unseres Systems an der Sonne vorbei zieht. Schließlich wird am 29. Oktober nochmals eine totale Mondfinsternis erwartet - 2004 ist astronomisch ein herausragendes Jahr. Ein ausgegebener Schlachtruf des Vereins fungiert gleichzeitig als Eselsbrücke für die Planeten unseres Sonnensystems: „Jemeinsam Schaffen Macht Vielet Möchlich!“ (Jupiter, Saturn, Mars, Venus, Merkur). So soll nun auch die notarielle Eintragung des Vereins sowie die Nutzungsvereinbarung mit der Stadt über das Wasserturm-Observatorium ganz problemlos irdisch besiegelt werden. Klaus-P. Anders
Klaus-P. Anders
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