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Potsdam-Mittelmark: Beethovenwald kein Bauland

Bürgerinitiative: Laut Grundbuch seit 1943 Wald

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Stahnsdorf - Im Streit um das Stahnsdorfer Beethovenwäldchen gibt es offenbar einen neuen Stand: Die Rechtsrecherche im Kataster- und im Grundbuchamt habe ergeben, dass das Waldstück 1943 als Wald parzelliert wurde, teilte die Bürgerinitiative „Beethovenwäldchen“ mit, die sich für den Erhalt des Areals einsetzt. Die Eigentümergemeinschaft habe also immer nur Eigentumsrechte an Waldland gehabt, so die Bürgerinitiative.

Demnach sei ein Großteil der Argumente für die Bebauung des Gebiets nicht mehr zu halten. Wie berichtet gehört die etwa ein Hektar große Fläche heute acht Anliegern, die eine Umwandlung des Geländes in Bauland anstreben. Die Besitzer hatten bisher immer behauptet, dass das heutige Waldstück in den 20er Jahren für eine Bebauung in 14 Grundstücke parzelliert worden sei. Krieg und Nachkriegszeit hätten jedoch eine Entwicklung verhindert, so dass im Gemeindegebiet – umrahmt von Beethoven- und Tschaikowskistraße, Friedensallee und Potsdamer Straße – ein Wald heranwuchs.

Nach Angaben eines beauftragten Immobilienmaklerbüros könnten bei einer Bebauung 75 Prozent des Baumbestandes erhalten bleiben. Als Alternative zur wirtschaftlichen Verwertung der Fläche kündigten die Eigentümer eine komplette Rodung der mehr als 200 Bäume an, obwohl auch die Flächennutzungsplaner den Erholungswert der Anlage für Stahnsdorf erkannt haben (PNN berichteten). Aus diesem Grund hat nun das Landratsamt Potsdam-Mittelmark das Beethovenwäldchen vorläufig unter Schutz gestellt – so lange, bis die Frage der Schutzwürdigkeit sowie der Erholungsfunktion des Areals endgültig geklärt ist.

Die Bürgerinitiative, die sich bereits seit Monaten für die Grünfläche engagiert, hat nach eigenen Angaben mittlerweile 250 Mitglieder. Um weitere Bürger von ihrem Anliegen zu überzeugen, veranstaltet sie morgen von 10 bis 14 Uhr ein Straßenfest in der Sackgasse Beethovenstraße. Sie lädt alle Interessierten ein zu „Trödelei, Kinderspiel und leckerem Imbiss“. Zudem erwartet die Initiative Politiker wie den SPD-Landtagsabgeordneten Jens Klocksin und Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser (CDU). Beide wollen das Fest gegen 11 Uhr besuchen. just

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