Potsdam-Mittelmark: Bei Sex-Spielen ums Leben gekommen?

Beelitz -Vermutlich bei Sex-Spielen ums Leben gekommen ist die 20-jährige Frau, deren Leiche am Montagmittag in einem Ferienappartment in Beelitz-Heilstätten gefunden wurde. Aufgrund der Einlassungen des Beschuldigten werde in diese Richtung ermittelt, bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Potsdam, Kornelia Stephan, am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Gegen den 37-Jährigen aus Mainz wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Der Mann hatte sich am vergangenen Wochenende zu Foto-Aufnahmen mit der Frau getroffen, die als Model gearbeitet haben soll. Entgegen anderslautender Meldungen sei die Tote nicht gefesselt und geknebelt gewesen, sagte Stephan. Der Verdächtige hatte in einer Vernehmung von einem Unfall gesprochen, in dessen Folge seine Bekannte ums Leben gekommen sei. Nach seinen Worten wollte er die 20-Jährige nicht töten. Die Obduktion erbrachte bisher keine klare Todesursache, auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung wird nach Angaben von Stephan noch gewartet. Der Verdächtige arbeitet als Naturwissenschaftler in einem Forschungsinstitut. Die „Bild“-Zeitung sprach von einem Doppelleben als Fotograf in der Sado-Maso-Szene. Stephan wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die junge Frau und der 37-Jährige haben sich möglicherweise im Internet kennengelernt. Sie sollen sich erstmals in Beelitz- Heilstätten persönlich getroffen haben. Das Appartment, in dem die Tote gefunden wurde, befindet sich in einem sanierten Pförnerhaus, der einstigen 1902 erbauten Lungenheilanstalt. Die Polizei hatte zuvor einen Hinweis erhalten, dass sich ein suizidgefährdeter 37-Jähriger aus Mainz bei Beelitz aufhalten soll. Der Gesuchte wurde schließlich in einem nahen Wald unverletzt gefunden und gab den Beamten den Hinweis auf das Appartment. Ein Notarzt konnte aber nur noch den Tod der dort liegenden Frau feststellen. Die 20-Jährige stammte aus dem Landkreis Teltow-Fläming. dpa