Potsdam-Mittelmark: Beim Büffeln auch noch heizen
Erste Vorplanung für Anbau an Teltower Kant-Gymnasium vorgestellt / Passivhaus soll Energie sparen
Stand:
Teltow - Das Teltower Immanuel-Kant-Gymnasium ist zu klein. Es fehlen Räume, und die Schulsporthalle ist marode. Um Abhilfe zu schaffen, gingen nun die Planer ans Werk. Die Schule steht vor einem Umbruch: Ein moderner Neubau soll die Probleme am Gymnasium lösen. Knapp 9 Millionen Euro könnte der Anbau im ökologischen Passivhausstandard kosten und soll unter anderem Platz für eine neue Sporthalle, verschiedene Fachkabinette, eine Aula und ein Lehrerzimmer bieten. In der jüngsten Sitzung des Kreisbildungsausschusses wurde die Vorplanung für den Schulanbau erstmals vorgestellt. Bis wirklich gebaut werden kann, werden aber noch einige Jahre vergehen.
Frühestens 2013 soll gebaut werden, erst 2016 wäre das Haus dann fertig – zuletzt hatten die Kreistagsabgeordneten das Millionenprojekt aus Spargründen verschoben. Angesichts der schwierigen Haushaltslage und dem im Bau befindlichen 16,5 Millionen Euro teuren Gymnasiumsneubau im benachbarten Stahnsdorf war die Skepsis groß. Nun drängte Bildungsausschusschef Baldur Martin (FBB) zumindest darauf, das Verfahren in Gang zu setzen. Mit der Vorplanung sind die ersten Schritte getan.
Demnach könnte das Teltower Immanuel-Kant-Gymnasium nach dem Umbau ein neues Gesicht erhalten. Der Anbau würde die alte Sporthalle auf dem Schulhof ersetzen. Hier soll eine neue Zweifeld-Halle entstehen. Über dem Bereich von Umkleiden, Duschen und Zuschauertribüne für 150 Gäste soll die Halle um drei weitere Etagen aufgestockt werden, erklärte Architekt Thomas Torlach vom Büro Art-plan den Abgeordneten. Die neuen Stockwerke sollen Platz für eine Aula bieten. Auch zwei neue Chemiefachkabinette, Klassenzimmer, ein Lehrerarbeitsraum und eine Freiterrasse über der Aula sind vorgesehen, sagte Torlach. Unter dem Dach ist der neue Musikraum geplant, außerdem noch ein Sprachlabor. Alle drei oberen Stockwerke des Anbaus sollen über einer Art Brücke mit dem Altbau verbunden werden.
Der Clou des neuen Schulgebäudes soll seine Sparsamkeit sein, erklärte Architekt Torlach. Der Anbau wird im Passivhausstandard geplant. Eine klassische Heizung ist in dem Bau damit nicht nötig. Die Wärme im Haus wird aus passiven Quellen gewonnen, wie Sonnenlicht, das durch große Fenster in die Räume gelangt. Auch die Abwärme von Schülern, Lehrern und technischen Geräten wird über die Lüftungsanlage gewonnen und im Haus verteilt. Im Sommer kann die Anlage zum Kühlen genutzt werden. Architekt Torlach verspricht so eine konstante Temperatur von 18 Grad in der Halle und einigen Grad mehr in den Klassenzimmern. Tobias Reichelt
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: