Potsdam-Mittelmark: Beim Gespräch Werte erkennen Randalierer leisteten „Schadensregulierung“

Nuthetal - Im vergangenen Jahr beim Randalieren ertappt, letztes Wochenende zur Wiedergutmachung in der Gartenstadt in Bergholz-Rehbrücke im Arbeitseinsatz: Dieser Erziehungsmaßnahme stellten sich zwei Jugendliche. Sie säuberten die Gräben in dem Wohngebiet vom Unrat. Ein Container Müll wurde gefüllt, von der Tischplatte über Holzbruch der kaputten Brücken, Autoreifen bis zum ganz „normalen“ Müll, der aber garantiert nicht hierher gehörte.

Die Idee stammte von Uwe Jäger. Im Sommer des letzten Jahres wurden Jugendliche im Ort erwischt. Das Geständnis, auch einen Schaukasten der Werbefirma Jäger zerschlagen zu haben, führte Täter und Geschädigten zusammen. Die ursprüngliche Wut schlug in mehreren Gesprächen zu einem normalen Umgang um. Es sei das Wichtigste, miteinander zu reden, wurde Uwe Jäger klar. Durch soziale Leistungen sollte außergerichtlich der Schaden von 480 Euro ausgeglichen werden. Im Gegenzug sollten sie ihre Tatmotive erklären. Langsam begreifen sie Ursachen und Wirkungen des Handelns. Ortsbürgermeisterin Annerose Hamisch-Fischer wie auch Uwe Jäger packten bei dem Ordnungseinsatz mit an. Eigene Leistung verursacht Nachdenken. „Wer wirft seinen Müll hier praktisch vor der Haustür in den Graben?“, fragten die Jugendlichen.

„Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass die Jungs nie wieder randalieren,“ sagt Jäger. Es ist eine beispielhafte, hoffentlich nachhaltige Konfliktbewältigung. Hamisch-Fischer hofft, dass sich diese Problemlösung unter den Jugendlichen rumspricht. „Wenn die vereinbarten Stunden abgeleistet wurden, wird das Verfahren eingestellt. Es kommt nicht zur Gerichtsverhandlung und die Lehrstellen werden nicht informiert. Es ist eine Chance.“ kau