Potsdam-Mittelmark: Belangloses Papier
Kritik am „Nutzungskonzept“ für Bürgersaal
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Teltow - Auf drei Seiten hat die Verwaltung dargelegt, wie Kultur im neuen Teltower Bürgersaal aussehen soll. Das Papier, das am Montag dem Sozialausschuss vorgelegt worden war, entsprach jedoch nicht den Erwartungen. „Wenn das ein Konzept sein soll, dann ist das sehr traurig“, befand Michael Thiel (SPD).
„Wir wollen aber wissen, was künftig in diesem Saal Priorität haben soll und welche Verknüpfungen mit dem Bürgerhaus vorgesehen sind“, so Ronny Beretzki (CDU). Denn die dargestellten „Inhaltlichen Vorstellungen“ der aktuellen Fassung waren dem Ausschuss zu allgemein. So heißt es darin, dass das neue Bürgerzentrum „Künstlern die Möglichkeit biete, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren“, mit der „im Bürgersaal vorhandenen Bühne günstige Voraussetzungen für regionale Theatergruppen“ bestehen und sich der Saal für Konzerte jeder Art eigne. Auch der Bedarf an Ausstellungen könne mit dem neuen Haus noch besser befriedigt werden, im Gegensatz zur aktuellen Situation, die „zum Ausweichen auf andere Ausstellungsmöglichkeiten zwinge. Doch das wollte Ausschusschef Eberhard Derlig (FDP) so nicht stehen lassen: „Die Ausstellungen in der AOK oder im Gesundheitszentrum sind gewollt, das ist Kulturpolitik in dieser Stadt.“
Konkretes hätte der Ausschuss auch gern über das Zusammenwirken mit dem künftigen Betreiber der Gaststätte erfahren. Aber diese Frage sei noch nicht geklärt, da in der nächsten Woche noch ein Bewerbergespräch anstehe, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). Ungeklärt sei außerdem, ob der Eröffnungstermin am 9.September gehalten werden könne, deshalb seien noch keine Veranstaltungen gebucht worden. Probleme gebe es überdies in der Personalausstattung der Verwaltung, die hätte deshalb auch nicht die Erwartungen an das Konzept erfüllen können. „Aus eigenen Reserven ist uns das nicht möglich“, erklärte Schmidt. Damit sah Derlig seinen jahrelangen Vorwurf bestätigt: „Wir haben niemanden in der Verwaltung, der in der Lage wäre, ein Kulturkonzept zu erstellen“. Für Beretzki ist Schmidts Haltung die Reaktion auf den abgelehnten Stellenwunsch: Die Stadtverordneten hatten jüngst die Viertel-Stelle eines Saalmanagers mehrheitlich abgelehnt, da ein stichhaltiges Nutzungskonzept fehlt. KiG
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