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Freizeitbad in Werder: Bernig grätscht gegen Blütentherme

CDU-Sprecher Christian Große wundert sich über Kritik aus Reihen der Linken, zumal fast alle für das Freizeitbad waren.

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Werder (Havel) - Am Dienstag wird der Grundstein für Werders neues Freizeitbad in den Havelauen, die Blütentherme, gelegt. Der Landtagsabgeordnete der Linken, Andreas Bernig, hat dies zum Anlass genommen, seine Zweifel an dem Großprojekt zu erneuern. „Ich wünsche der Blütentherme Erfolg, denn keiner kann ein Interesse an einem wirtschaftlichen Flop haben“, so Bernig am Montag in einer Pressemitteilung. „Aber meine Sorge besteht fort, dass die Kosten explodieren.“

Drei Bieter hätten bereits im Bieterverfahren erklärt, dass mindestens 22 Millionen Euro nötig sind, um die Therme zu bauen. Das Projekt sei aber auf 18 Millionen abgespeckt worden. „Nicht offengelegt sind bis heute das Konzept der Wärmeerzeugung und dessen Kosten“, so Bernig. Er verwies darauf, dass der Ausschreibungssieger vom Januar, die Kristall Bäder AG aus dem mittelfränkischen Stein, im August eine Kostensteigerung auf 21,5 Millionen angekündigt hat. Bernig: „Bei diesem rasanten Anstieg ist zu befürchten, dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist.“ Die Stadt Werder suche bereits nach neuen Einnahmequellen, Bernig nannte die geplante Kurtaxe.

„Inakzeptabel“ sei die Vorstellung des Rathauses, den Uferweg, der seit dem Abzug der GUS-Streitkräfte seit 1994 wieder offen ist, teilweise zu schließen. „Der Erholungsort Werder lebt nicht zuletzt davon, dass die Ufer zumindest teilweise offen sind. Und bei Flächen im städtischen Besitz müssen andere Lösungen für den Saunabereich gefunden werden als die Schließung von Uferwegen.“

Der CDU-Fraktionssprecher des Werderaner Stadtparlaments, Christian Große, wundert sich über die Kritik aus den Reihen der Linken. Drei von vier linken Stadtverordneten hätten dem Betreibervertrag für die Blütentherme zugestimmt. Die Gegenstimme sei von der Büroleiterin Bernigs, Renate Vehlow, gekommen. Zudem sei die Linksfraktion an der Arbeitsgruppe beteiligt gewesen, die den Vertag ausgehandelt hat. „Da steht auch drin, was mit dem Uferweg passiert. Wir sind ja nicht bei ,Wünsch dir was’.“

Es spreche für die Vertragsgestaltung mit der Kristall Bäder AG, dass der Investitionsanteil der Stadt 18 Millionen Euro nicht überschreiten wird, so Große. „Alles, was darüber hinausgeht, muss die Kristall Bäder AG schultern, und dazu ist sie auch leistungsstark genug.“

Was die Kurtaxe angeht, habe die Debatte darüber vor der Planung des Freizeitbads begonnen, sagte Große. „Der Charme besteht darin, dass alle Erlöse aus einer solchen Abgabe in den Tourismus fließen. Wir werden den Gästen mehr bieten können.“ Mit den Kosten der Blütentherme habe die Abgabe, die 2013 eingeführt werden soll, nichts zu tun.

Der CDU-Fraktionssprecher betonte, dass ein Restrisiko bei solchen Projekten immer bestehe. „Ich bin aber guter Dinge, dass wir alles richtig gemacht haben.“ Der Vertrag zwischen der „Kristall Bäder AG“ und Werder sieht vor, dass die Stadt Investitionen von 18 Millionen Euro anfangs voll finanziert. Den Kreditdienst soll der neue Badbetreiber erst teilweise und in vier Jahren im Zuge eines Bad-Erwerbs komplett übernehmen. Die jährlichen Betriebskosten von 500 000 Euro zahlt der Betreiber von Anfang an. Das Bad soll Ende 2012 eingeweiht werden. Henry Klix

Grundsteinlegung am 18. Oktober um 13 Uhr, Straße Zum Großen Zernsee.

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