Potsdam-Mittelmark: Bernig: Land soll mehr für Obstbau tun Linken-Politiker fordert Entwicklungskonzeption
Werder (Havel) - Der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig (Linke) fürchtet um die Zukunft des Havelländischen Obstanbaugebietes. Ohne Unterstützung des Landes sei es kaum zu retten, so der Lehniner Linken-Politiker in einer Pressemitteilung.
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Werder (Havel) - Der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig (Linke) fürchtet um die Zukunft des Havelländischen Obstanbaugebietes. Ohne Unterstützung des Landes sei es kaum zu retten, so der Lehniner Linken-Politiker in einer Pressemitteilung. Die finanzielle Förderung von Streuobstwiesen als Ausgleich für große Baumaßnahmen reiche nicht aus. Bernig fordert vielmehr eine „Landesentwicklungskonzeption für den Obstbau“.
Seit zehn Jahren werde über den gebeutelten Obstbau diskutiert, passiert sei aber „nichts Wesentliches“. Vielmehr gebe es nur noch ein halbes Dutzend großer Obstplantagen, es sei bereits eine „Verödung und Versteppung“ der Landschaft zu beobachten. Bernig: „Wenn das so weitergeht, werden wir weder ein Obstanbaugebiet noch die entsprechende Kulturlandschaft erhalten.“
Die Obstbauern brauchten vom Land besondere Unterstützung bei nötigen Investitionen, da eine Obstplantage frühestens nach fünf Jahren wirtschaftlich betrieben werden kann, erklärte Bernig nach einem Gespräch mit Vertretern des „Fördervereins Mittlere Havel“, Muckern und Bürgern. Den „Energiebauern“ dürfe nicht der Vorrang gegeben werden, die Furcht vor Mais-Monokulturen ist in der Region allgegenwärtig. Es sei deshalb notwendig, Obstanbauflächen in einem Pool vorzuhalten, meint er.
Auch die Bewässerung mit Brauchwasser sei zu gewährleisten. Von neuen Grundwasserbrunnen, deren Anlage derzeit als Alternative zum sanierungsbedürftigen Brauchwasserwerk geprüft wird, hält Bernig nichts. „Das ist ökologisch schädlich, da es den Grundwasserspiegel weiter absenken könnte.“
Bernig fordert, dass sich das Land zum Obstanbau nicht nur in Werder bekennen müsse. „Auch der Landkreis sollte den Erhalt des Obstanbaugebietes und der Kulturlandschaft als wirtschaftliches und touristisches Potenzial in der Fortschreibung seiner Entwicklungskonzeption bis 2020 berücksichtigen.“
Zur Kulturlandschaft gehörten auch die traditionellen Hausobstgärten. Um sie zu erhalten, könnte die Stadt Werder den Verkauf der Produkte am Gartenzaun ohne Gebühren erlauben, so der Landtagsabgeordnete der Linken. wh
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