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Potsdam-Mittelmark: Beschwerliche Umkehr

Der Andersenweg ist eine Sackgasse – doch vor allem für Lkw-Fahrer kommt der Hinweis zu spät

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Nuthetal - Wieder einmal vertagt wurde vom Ortsentwicklungsausschuss am Dienstag die Entscheidung, wie der Durchgangsverkehr vom Andersenweg in Bergholz-Rehbrücke fern gehalten werden kann.

In dieser Straße befindet sich die Grundschule „Otto Nagel“. Aber nur dort ist mit Pollern der Durchgangsverkehr erkennbar verhindert. Zum Leidwesen der Anwohner fahren navigationsgeführte Lastkraftwagen, selbst Sattelschlepper, auf dem Weg nach Bergholz in die Straße. Am Abzweig von der Friedensstraße wird nur auf Kinder hingewiesen und eine Geschwindigkeit von 30 km/h vorgeschrieben. Erst an der einzigen Seitenstraße „Im Bergfeld“ wird der weiterführende Andersenweg erkennbar als Sackgasse ausgewiesen. Nun wird dort täglich von schwerfällig wendenden Lastkraftwagen die Kreuzung aufgewühlt und zur Unfallgefahr bzw. bei Regen zur Seenlandschaft.

Vom Prinzip her ist es genehmigt, die Straße bereits ab der Friedensstraße für den Durchgangsverkehr zu sperren, dies sei aber rechtswidrig, führt Bauamtsleiter Torsten Zado den Ausschussmitgliedern gegenüber aus. Maximal drei Schilder dürfen an einem Pfosten befestigt sein. Aber das ergänzendes Schild „Keine Wendemöglichkeit für Lkw“ würde den genehmigungsfähigen Rahmen sprengen. Es sei denn, die „Schilderhäufung“ wird verhindert. Konkret: Die bisherigen Schilder werden abgenommen.

„Es ist keinem Bürger zu vermitteln, dass wir eine weitere Beschilderung nicht verlangen können", empörte sich Ortsteilbürgermeisterin Annerose Hamisch-Fischer. Das sei nun einmal Bundesrecht, das durch die Landesbehörde nur durchgesetzt werde, entgegnete Zado. Für den Vorsitzenden des Gremiums, Gerhard Kruspe, war es äußerst unbefriedigend, dass selbst der Ortsentwicklungsausschuss praktisch nichts entscheiden könne. „So schnell will ich die Kinder dort vor Ort nicht zur Seite schieben“, so Kruspe. Das Thema wurde vertagt.

Bereits seit zwei Jahren kämpfen die Bewohner des Andersenweges um die Kennzeichnung ihrer Straße. Das Problem wurde dem Landkreis bekannt gegeben. Die beste Lösung ist wohl, auf die Fertigstellung des Verkehrskonzeptes zu warten, wurde vorgeschlagen. Bis dahin habe die Verkehrsbehörde den Vollzug der Aufstellung ausgesetzt. In gewissem Sinne nimmt der Kreis damit Rücksicht auf die laufende Arbeit der Arbeitsgruppe Lokale Agenda 21 von Bergholz-Rehbrücke, die ein Verkehrskonzept für ganz Nuthetal auf die Beine stellen will, denn das ist nicht das einzige Schilder-Thema, das die Nuthetaler Gemüter erhitzt. Ute Kaupke

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