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1,7 Millionen Autofahrer in Potsdam-Mittelmark wurden 2016 kontrolliert.

© dpa (Symbolbild)

Mehr Raser in der Mittelmark: Besonders Tempo 30 wird oft ignoriert

In Potsdam-Mittelmark wurden 10.000 Raser mehr geblitzt als noch im Vorjahr. Allerdings wurden auch mehr Autofahrer kontrolliert.

Von Enrico Bellin

Stand:

Obwohl der Landkreis Potsdam-Mittelmark im vergangenen Jahr deutlich weniger Autofahrer mit seinen beiden mobilen Blitzern kontrolliert hat, sank die Zahl der geblitzten Verkehrsteilnehmer nur geringfügig. In Tempo-30-Zonen stieg der Anteil der zu schnellen Fahrer prozentual sogar an.

53.000 Verstöße in Potsdam-Mittelmark

Wie Kreissprecherin Andrea Metzler mitteilte, überschritten bei Kontrollen mit mobilen Geräten in den 30er-Zonen im vergangenen Jahr 1123 Fahrer die vorgeschriebene Geschwindigkeit, was einem Zuwachs um 0,65 Prozent entspricht. Insgesamt wurde zwar deutlich weniger geblitzt, die Anlagen waren 180 Stunden weniger im Einsatz als noch 2015. Dadurch sank die Zahl der kontrollierten Autofahrer deutlich um etwa 55 000. Die Zahl der Verkehrsteilnehmer, die zu schnell unterwegs waren, sank jedoch nur um 2 000. Prozentual war also auch hier ein Anstieg zu verzeichnen. Die meisten Verkehrssünder kamen mit Verwarngeldern bis 35 Euro davon. Nur 16,1 Prozent der Raser mussten höhere Bußgelder zahlen. Im Durchschnitt waren 7,7 Prozent der Verkehrsteilnehmer zu schnell. Am wenigsten gerast wurde in Seddiner See mit 2,7 Prozent Geschwindigkeitsüberschreitungen, in Wiesenburg / Mark fuhr hingegen fast jeder fünfte Autofahrer zu schnell.

Deutlich mehr Geschwindigkeitsüberschreitungen als 2015 haben auch die sechs stationären Blitzer im Landkreis gemessen, die in wechselnden Abständen an elf Orten eingesetzt werden. Mit 53 000 Verstößen wurden fast 10 000 mehr gemessen als noch 2015. Allerdings wurden auch 1,7 Millionen Fahrer mehr kontrolliert. Das liegt unter anderem daran, dass erst Mitte 2015 ein Blitzer in Glindow gegenüber der Grundschule installiert wurde. Durch die extrem gestiegene Zahl der kontrollierten Autos sank trotz der zunehmenden Geschwindigkeitsüberschreitungen die Quote der Verkehrsverstöße bei den fest installierten Anlagen von 30,8 Prozent auf 22,6 Prozent.

Motorradfahrer weniger schnell unterwegs

Deutlich gesunken ist die Zahl der Motorradfahrer, die auf ihren Maschinen zu schnell unterwegs waren. Mit 3981 Fällen sank die Zahl um fast 600. Die Verstöße werden wegen fehlender Nummernschilder an der Fahrzeugfront jedoch meist nicht geahndet. Noch deutlicher zurückgegangen ist die Zahl der Verstöße, die Fahrer aus dem Ausland begangen haben. Sie sank von knapp 1700 im Vorjahr auf 627 ab. Laut Kreissprecherin besteht derzeit keine Möglichkeit, diese Verstöße zu ahnden, wenn sie im Bereich der Ordnungswidrigkeiten liegen.

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