Potsdam-Mittelmark: Bessere Vorbereitung auf Flüchtlinge Stahnsdorfer Politiker fordern mehr Einsatz

Stahnsdorf - Um die Gemeinde auf die im Dezember in Stahnsdorf ankommenden Flüchtlinge vorzubereiten, fordern Stahnsdorfer Politiker jetzt mehr Einsatz von der Verwaltung.

Die CDU/AfD-Fraktion hat in einem Antrag am Dienstagabend im Sozialausschuss vom Bürgermeister gefordert, bis zum 6. November ein Konzept zur Integration der Flüchtlinge vorzulegen. Darin sollten auch die Kosten für die Gemeinde enthalten sowie Anreize für und Pflichten der Asylsuchenden beschrieben werden. Unter anderem fordert die Fraktion um den Landtagskandidaten Daniel Mühlner (CDU), dass die Verwaltung eine mögliche Beschäftigung der Flüchtlinge prüfe. Eine sozial- und wirtschaftsverträgliche Arbeit würde ihr Selbstbewusstsein stärken. Zudem sollten die Flüchtlinge regelmäßigen und effektiven Deutschunterricht vor Ort bekommen. Auch einen Sprecherrat der Asylbewerber kann sich die Fraktion vorstellen, so könnten die Flüchtlinge selbst Verantwortung für ihr Heim übernehmen. Damit würde „einem Verbrauch der Einrichtung und des Inventars vorgebeugt“, wie es im Antrag heißt.

Wie berichtet wird der Kreis noch in diesem Jahr 150 Flüchtlinge auf dem Stahnsdorfer Greenpark-Gelände in einem ehemaligen Wohnheim für Berufsschüler unterbringen. Im kommenden Jahr sollen dort weitere 100 Asylbewerber eine sichere Bleibe finden. In der Nachbarkommune Teltow werden in diesem Jahr ebenfalls weitere 120 Hilfesuchende im Heim an der Potsdamer Straße aufgenommen.

Auch die Grünen erhöhen den Druck auf die Verwaltung und fordern in einem gesonderten Antrag, die Integration der Flüchtlinge zu erleichtern. Im Vorfeld der Eröffnung des Flüchtlingsheims sollte daher mindestens eine Informationsveranstaltung für die Stahnsdorfer stattfinden. „Wir halten es für enorm wichtig, über dieses sensible Thema die Bevölkerung rechtzeitig aufzuklären“, sagte Fraktionsvize Thomas Michel. Zudem sollten die Bürger darüber informiert werden, wie sie helfen könnten: Die Grünen regten eine Spendenaktion von Fahrrädern an. Über die Anträge der Fraktionen stimmen am 18. September die Gemeindevertreter ab.

Das Rathaus sei bisher nicht untätig gewesen, sagte die Vorsitzende des Sozialausschusses Regina Schwarz (BfB). Im April seien bereits erste Aktionen besprochen worden . So habe die Integrationsbeauftragte des Landkreises die Verwaltung über die Beschulung ausländischer Kinder informiert, zudem wurde die Gründung einer Willkommens AG begrüßt.

Für weitere Planungen müsse man den 18. September abwarten: „Dann informiert uns der Kreis, wie viele Familien kommen werden“, so Schwarz. Zudem plane das Rathaus in der ersten Novemberwoche, den Stahnsdorfern bei einer Informationsveranstaltung Rede und Antwort zu stehen. Eva Schmid