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Potsdam-Mittelmark: Bessere Zahlungsmoral versprochen Obstbauverein mit Stadt einig über Brauchwasser

Werder (Havel) - Gute Botschaft für den Obstbau: Werders Obst- und Gartenbauverein hat sich mit dem Rathaus zur Zukunft der Brauchwasserversorgung verständigt. Man sei sich einig geworden, dass der städtische Wasser- und Abwasserzweckverband Werder-Havelland auch künftig Betreiber der Brauchwasseranlagen bleibt, sagte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, Walter Kassin, gestern den PNN.

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Werder (Havel) - Gute Botschaft für den Obstbau: Werders Obst- und Gartenbauverein hat sich mit dem Rathaus zur Zukunft der Brauchwasserversorgung verständigt. Man sei sich einig geworden, dass der städtische Wasser- und Abwasserzweckverband Werder-Havelland auch künftig Betreiber der Brauchwasseranlagen bleibt, sagte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, Walter Kassin, gestern den PNN. Im Gegenzug habe sich der Obstbauverein verpflichtet, für eine bessere Zahlungsmoral bei den Abnehmern zu sorgen. „Wir werden unsere Mitglieder ermahnen, ordentliche Angaben zu machen und sorgsam mit dem Wasser umzugehen“, so Kassin. Auf die Fachkompetenz des WAZV könnten die Obstbauern nicht verzichten.

Nach dessen Erhebungen werden 30 bis 40 Prozent des abgenommenen Brauchwassers, mit dem die Obstbauflächen bewässert werden, nicht bezahlt. Dies war einer der Gründe, warum WAZV-Geschäftsführerin Bärbel Gärtner den Betriebsführungsvertrag zum Ende dieses Jahres gekündigt hatte. Vom Glindower Brauchwasserwerk wird das Havelwasser auf die Plantagen gepumpt. Ein abgedrehter Hahn würde das Aus für die letzten 23 Obstbaubetriebe in der Werderaner Region bedeuten.

Kassin erkundigte sich gestern bei der Berliner „Fruit Logistica“-Messe auch über Wege, Investitionen im Obstbau zu unterstützen und die Absatzmärkte zu erweitern. „Ich bin überrascht über die Möglichkeiten, die noch für Werder bestehen.“ Kassin ist seit elf Monaten Vorsitzender des Obstbauvereins.

Die Zukunft des Obstbaus war auch Thema der Glindower Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend. Zu den Gästen gehörten die Obstbauern Stefan Lindicke und Heiko Wels. Wels bat darum, die Flurneuordnung auf dem Kammeroder Obstplan zu beschleunigen. Hier wie auf der Glindower Platte gibt es eine Vielzahl von Bodeneigentümern. Zu DDR-Zeiten wurden deren Flächen zusammengefasst und neu durchwegt. „Jetzt müssen wir aus den Schnipselstücken wieder brauchbare Schläge machen“, so Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm. Seit 1993 läuft diese Flurneuordnung, die Wilhelm als Vorstandsmitglied der Teilnehmergesellschaft begleitet. Er räumte ein, dass besonders auf dem Kammeroder Obstplan „Sand im Getriebe“ ist. Die Verhandlungen sollen beschleunigt werden, damit bis zum Frühjahr Planungsicherheit für geplante Neuanpflanzungen besteht.

Die Zahl der Obstbaubetriebe im Werderaner Havelland hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als halbiert. Seit einigen Monaten gibt es verschiedene Initiativen, den Unternehmen auf die Beine zu helfen. So hat der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Kuhnert ein „Obstbauforum“ ins Leben gerufen, das am Montag in Jeserig zum zweiten Mal tagen wird. Die Investitionslandesbank ILB wird dort über Fördermöglichkeiten informieren. Henry Klix

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