Potsdam-Mittelmark: „Bestattungstourismus“ in Ferch
Gemeinde will jetzt Preise für Grabstellen erhöhen
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Schwielowsee · Ferch - Die Friedhofssatzung von Schwielowsee soll in diesem Jahr überarbeitet werden. In der jüngsten Sitzung des Ordnungsausschusses war man sich einig, dass vor allem die Preise für den Erwerb einer Grabstelle nicht mehr tragbar sind. Die Kosten für eine anonyme Urnenbegräbnisstätte seien im Vergleich zu anderen Kommunen ausgesprochen günstig, stellte Ordnungsamtsleiter Markus Zeeb auf der Sitzung fest.
Während auf den beiden kommunalen Friedhöfen 100 (für Auswärtige 150) Euro zu zahlen sind, zahlt man in Potsdam 1200 und in Luckenwalde 670 Euro, sagte Zeeb. Er sprach von „einem gewissen Bestattungstourismus“: „Es ist inzwischen spürbar, dass sehr viele Auswärtige auf den kommunalen Friedhöfen in Ferch begraben werden.“ Die im vorigen Jahr angelegte Urnengrabanlage musste schon wieder erweitert werden, „ich dachte, die hält ewig“. Rund 80 Bestattungen gab es hier im vorigen Jahr laut Zeeb.
Auch die anderen Gebühren sind zu niedrig bemessen, schätzt der Ordnungsamtsleiter ein: 200 Euro für eine Urnengrabstelle, 300 für ein Einzel- und 600 für ein Doppelgrab. Zwar sein die kommunalen Friedhöfe in Ferch-Kammerode und in Ferch, Unter den Eichen, mit den erzielten Einnahmen immer noch auskömmlich. „Aber es besteht auch ein gewisser Investitionsbedarf, der mit den derzeitigen Einnahmen nicht gedeckt werden kann“, erklärt er mit Blick auf den Fercher Waldfriedhof.
Die Holzkapelle musste nach einem Schädlingsbefall schon einmal repariert werden, an sich sei eine Komplettsanierung fällig. Auch die Einfriedung durch einen hässlichen Maschendrahtzaun würde immer wieder zu Diskussionen führen. Pflegemaßnahmen könnten verbessert, die Wege schöner angelegt werden. Auch in Kammerode sei die Infrastruktur überholungsbedürftig. Die Friedhofssatzung stammt noch aus der Zeit vor der Gemeindefusion im Jahr 2003. hkx
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