Potsdam-Mittelmark: Beste Aussichten für die Schüler
Kreismusikschule hat ihre neue Filiale bei Biomalz Teltow eröffnet
Stand:
Teltow - Seit Montag hat die Kreismusikschule „Engelbert Humperdinck“ beste Aussichten, denn die neueröffnete Teltower Filiale befindet sich im vierten Obergeschoss des einstigen Biomalz-Produktionsgebäudes. Der Blick durch die Dachfenster reicht weit über Teltow hinaus, und aus der Ferne ist auch das rote Ziegelmauerwerk nicht zu übersehen.
Es gibt noch einiges zu tun in der neuen Filiale, in der seit mehreren Wochen renoviert wird. Vier von acht Räumen sind bereits fertig und der erste Blick fällt auf blauen Teppichboden, der einen frischen Akzent zu den hellgelben Wänden setzt. Wie eine Raumskulptur sehen die Flügel aus, die in Fensternähe aufgestellt wurden. Nur zwei von insgesamt fünf Pianos konnten im Fahrstuhl transportiert werden, für die anderen reichte das Fassungsvermögen des Aufzuges nicht, weshalb sie von einer Spezialfirma über das Treppenhaus bis ins Dachgeschoss bugsiert werden mussten.
Etwa 100 Schüler werden in den nächsten Tagen von 13 Uhr bis 20 Uhr erstmals Musikunterricht im neuen Domizil erhalten. Das ist ein Drittel der Schüler, die seit einiger Zeit auf der Warteliste stehen. Michael Goldammer, Leiter der Kreismusikschule, sagte den PNN: „Alle Unterrichtswünsche nach Streichinstrumenten konnten erfüllt werden, dagegen war es im Fach Klavier nur möglich, die Hälfte der Warteliste abzubauen." Violine und Klavier sind nach wie vor die Favoriten, obwohl nahezu jedes Instrument vom Akkordeon bis zur Tuba im Angebot der Kreismusikschule ist. Mit Beginn des neuen Schuljahres würden aber wieder 100 weitere Schüler aufgenommen, versicherte Goldammer.
Seit längerem war der Schulleiter in Teltow auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, da es im Kleinmachnower Gebäude Am Weinberg keine Erweiterungskapazitäten gibt.
Noch bis Mitte der 90er Jahre fand in Teltow, damals noch im „Schwarzen Adler“, Musikunterricht statt, jahrelang zuvor im Klubhaus neben dem alten Stadthaus. Doch zehn Jahre später konnten weder in einer Kultureinrichtung noch in einer Schule geeignete Räume angemietet werden. Das Problem beschäftigte Ende letzten Jahres auch die Teltower Stadtverordneten, nachdem ihnen bekannt wurde, dass vor allem Kinder aus Teltow auf der Warteliste stehen würden. Der Hilferuf erreichte auch die Wirtschaft, die daraufhin ein Angebot unterbreitete, das den finanziellen Vorstellungen der Kreismusikschule entsprach. Um den Standort Teltow aufzubauen, gewährte zudem der mittelmärkische Kreistag 20 000 Euro für die Sanierung und außerdem eine jährliche Aufstockung von gleichfalls 20 000 Euro.
Ein besonderes Highlight wird der neue Vortragsraum, der für Vorspiele der Musikschüler genutzt werden soll. Dieser Raum mit 130 Quadratmetern bietet Platz für 100 Personen und ist damit doppelt so groß wie der Kleinmachnower Vortragsraum. Zurzeit wird ein neuer Fußboden eingebaut und eine entsprechende Beleuchtung. Diese Kosten trägt der Vermieter. Aus eigener Tasche muss die Kreismusikschule das Podest finanzieren, das allerdings war in der Planung des Jahresbudgets bislang nicht vorgesehen.
Vom 7. bis 11. April findet in Teltow und Kleinmachnow die „Woche der offenen Tür“ an der Kreismusikschule statt.
Kirsten Graulich
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: