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Potsdam-Mittelmark: Betonbrecher: Stadt geht in Widerspruch Umweltamt genehmigt Anlage in Ruhlsdorf

Teltow - Die Stadt Teltow hat Widerspruch gegen die Genehmigung des Landesumweltamtes für eine Betonbrechanlage im Ortsteil Ruhlsdorf eingereicht. Das teilte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) am Montag gegenüber den PNN mit.

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Teltow - Die Stadt Teltow hat Widerspruch gegen die Genehmigung des Landesumweltamtes für eine Betonbrechanlage im Ortsteil Ruhlsdorf eingereicht. Das teilte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) am Montag gegenüber den PNN mit. „Die Kommune hat deutlich versucht zu vermitteln, dass die Anlage so nicht gewünscht ist.“ Man erwarte eine objektive Prüfung der Baupläne der Günter Papenburg AG.

In Ruhlsdorf will das Unternehmen einen Betonbrecher nördlich der Stahnsdorfer Straße auf dem Teltomatgelände aufstellen, unweit der Wohnbebauung. Auf einer ehemaligen Aschedeponie auf der anderen Straßenseite ist die Lagerung und Aufbereitung von Boden geplant. Die Anwohner fürchten Lärm, Gestank und Schwerlastverkehr. Laut Landesumweltamt sei das Vorhaben zulässig, weil die Areale als Gewerbeflächen ausgewiesen sind und die bauliche Erweiterung des Betriebes angemessen sei.

Im Dezember genehmigte das Amt den Bau, allerdings muss die Papenburg AG mit Einschränkungen leben. So darf die Anlage statt an 50 nur an 20 Tagen im Jahr genutzt werden. Zudem muss das Unternehmen eine 3,5 Meter hohe Lärmschutzwand auf der nördlichen Seite der Stahnsdorfer Straße bauen.

Bereits in der Vergangenheit hatte die Firma angekündigt, für die neue Betonbrechanlage die alte Asphaltmischanlage stillzulegen. Damit würde das lärmtechnisch größere Übel beseitigt. Die gefährlichen Abfälle, dabei handele es sich um Mineralstoffe aus dem Baubereich, sollen in einer überdachten Box gelagert werden. Vom geplanten Bau einer zweiten Siebanlage ist das Unternehmen abgerückt. Eine offizielle Stellungnahme wollte die Papenburg AG im Hinblick auf die festgefahrene Debatte bislang nicht abgeben. Gestern war das Unternehmen nicht für Nachfragen zu erreichen.

Der Hauptausschuss der Stadt Teltow hatte sich bereits im September gegen den Betonbrecher ausgesprochen. Im Ortsteil Ruhlsdorf wurden zuletzt über 250 Infobriefe verteilt und die Bürgerinitiative „Gesundes Teltow-Ruhlsdorf“ gegründet. Deren Mitglieder wollen sich dafür einsetzen, dass ein unabhängiges Gutachten zum Bau der Anlage erstellt wird.

So soll geprüft werden, ob die Mindestabstände der Anlage zur Wohnbebauung eingehalten werden. Zudem wollen sie die Stadt auffordern, das Gewerbegebiet langfristig in Wohnfläche umzuwandeln. Der Grund: Eine Betonbrechanlage eines anderen Unternehmens ist in Ruhlsdorf bereits in Betrieb.

Mit einer zweiten könnten sich die Probleme verdoppeln, fürchtet Ruhlsdorfs Ortsvorsteher Berndt Längrich (SPD). Die Stadt sei bereits den Klageweg zu beschreiten, sollte das Landesumweltamt den Widerspruch der Stadt ablehnen, sagte Längrich. Ein Anwalt wurde bereits beauftragt. Tobias Reichelt

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