Potsdam-Mittelmark: Bilder vom Ehrenbürger
Zum 160. Geburtsjahr wird dem Maler Karl Hagemeister eine Ausstellung in Werder gewidmet
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Werder - In Werder (Havel) wird es im Jahr 2008 erstmals eine Ausstellung mit Bildern von Karl Hagemeister (1848-1933) geben. Hagemeister galt zu seinen Lebzeiten als „Patriarch der Landschaftsmalerei“ und wäre nächstes Jahr 160 Jahre alt geworden. Er ist Ehrenbürger der Stadt, in der er als Sohn eines Obstzüchterehepaars geboren wurde. Später bereicherte er den Kreis der Havelländischen Maler, die in Ferch eine ihrer Wirkungsstätten hatten.
Für die Ausrichtung der Ausstellung hat die Stadtverwaltung zwei Angebote bekommen: Eines vom bekannten Werderaner Künstler Frank W. Weber und eines von der Landschaftsgestalterin Anja Möller aus Werder, die voriges Jahr ein Buch über Hagemeister geschrieben hat und bereits eine kleine Ausstellung über den Impressionisten ausrichtete. Im Kulturausschuss am Dienstagabend wurden die beiden Ausstellungsideen erstmals vorgestellt. Dort zeigte man sich froh über die „komfortable Situation, zwei Konzepte zur Auswahl zu haben“.
Weber will unter dem Titel „Natur – Leben – Kunst“ neben 15 bis 20 Gemälden und ebenso vielen Grafiken aus privatem und öffentlichem Besitz vor allem auch die Zeit Hagemeisters anschaulich machen. Dokumente und historische Gegenstände – ein Ruderboot mit Staffelei, Jagdutensilien und Malkittel – sollen seine Kunstwerke visuell in seine Lebenszeit zurücktransportieren. Gerade der jungen Generation soll Hagemeister nahe gebracht werden.
Demgegenüber will sich Möller mit ihrer Ausstellung den verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers in Deutschland und im Ausland widmen. Mit einer Kombination von privaten und öffentlichen Leihgaben sollen sowohl bislang nie gezeigte Arbeiten – etwa Skizzen der Inselstadtsilhouette – als auch einige Hauptwerke zu sehen sein. Die Bilder sollen durch Lebenszeugnisse, Fotografien und Zitate ergänzt werden. Im Kulturausschuss zeigte man sich von beiden Vorschlägen angetan, empfahl aber schließlich Möllers Konzept zur Durchführung.
Als Ausstellungsort hat Anja Möller das Lendelsche Anwesen auf der Inselstadt empfohlen, im Herrenhaus hing einst ein großes Seerosenbild von Hagemeister. Die alte Fruchtsaftfabrik auf dem Anwesen soll bis zum Jahresende zu hochwertigen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen umgebaut sein. Die Ausstellung ist im Mai-Juni für sechs Wochen geplant, etwa 3000 Besucher werden erwartet. Kosten der Exposition: 15 000 Euro. Henry Klix
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