Potsdam-Mittelmark: Binnenschiff als Alternative nicht geprüft
Ministerium verteidigt Erdtransport mit Lkw
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Werder (Havel) - Die Einwohner von Phöben müssen weiter mit massivem Schwerlasttransport durch ihren Ort rechnen. Das geht aus der Antwort des brandenburgischen Umweltministeriums auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Saskia Ludwig (CDU) hervor. Wie berichtet donnern seit Monaten täglich weit über 100 Laster von der Autobahnabfahrt durch den Ort – sie transportieren Erde, mit der eine alte Bauschuttdeponie in Deetz abgedichtet wird. Die Erde stammt aus dem Ort Markee – nur sechs Kilometer vom Binnenhafen Wustermark entfernt, auch die Deetzer Deponie hat einen Hafen. Deshalb hatten betroffene Phöbener mit Unterstützung von Ludwig gefordert, für die Transporte den Wasserweg zu nutzen und so Phöben zu entlasten. Die Antwort aus dem Ministerium lässt wenig Hoffnung. Der Wasserweg sei wegen der geringen Entfernung von 25 Kilometern zwischen Wustermark und Deetz ökologisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Zudem würden zwischen Markee und dem Hafen Wustermark andere Ortschaften durch Lkw-Verkehr belastet, heißt es. Allerdings wird eingeräumt, dass bei der Genehmigung des Projekts im Juli 2009 das Ziel formuliert wurde, etwa 50 Prozent der Gesamttransporte über den Wasserweg zu führen. „Da fragt man sich, was eine Planfeststellung noch wert ist“, erklärte Ludwig. Dringend geboten sei deshalb ein Transportkostenvergleich zwischen Binnenschiff und Lkw. Das ist bisher laut Ministerium nicht geschehen. Eine weitere Forderung Ludwigs: In Phöben und dem ebenfalls betroffenen Ort Schmergow sollen Lärmmessungen durchgeführt werden. Die sind bisher nicht geplant – das Ministerium beruft sich auf Berechnungen. Die hätten ergeben, dass die gesetzlichen Grenzwerte in den Ortsdurchfahrten eingehalten werden, heißt es. ldg
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