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Potsdam-Mittelmark: Biologisch einwandfrei

Ab Mai können Michendorfer Schüler und Kita-Kinder Bioessen bestellen – eine Ausnahme in der Region

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Michendorf - Michendorf wagt den Schritt zum Bioessen. Bereits ab Mai wird den kleinen und großen Essern in den neun Kitas und Schulen der Gemeinde – mit Ausnahme des Gymnasiums – ein Bio–Komplettmenü der Firma Sodexho angeboten. Der Preis für ein Bioessen liegt bei 2,85 Euro in der Kita, 3,05 Euro in der Grundschule und bei 3,15 Euro in der Oberschule. So können Schüler und Kita-Kinder zwischen zwei konventionellen und dem rund 80 Cent teureren Bio-Menü wählen, teilte der Sprecher des französischen Cateringunternehmens, Andreas Krüger, auf Anfrage der PNN mit.

Für das Bioessen gekämpft haben vor allem die Eltern der Kinder an der Grund- und Oberschule in Wilhelmshorst, erklärte Schulleiter Peter Fuchs. Anfang des Jahres trugen die Elternvertreter dem Direktor den Wunsch nach einem Bioangebot vor. Schon ein halbes Jahr zuvor hatte sich Ingo Maas, Vater einer schulpflichtigen Tochter, mit einem Sodexho-Vertreter getroffen und Gespräche mit der Michendorfer Verwaltung geführt. Schon lange hatte Maas überlegt, ein Bioschulessen für seine Tochter zu organisieren, erzählt er. Schließlich hatten sich die Lebensmittelskandale rund um BSE, Antibiotika in Tierfutter und Spritzgifte in Obst und Gemüse seit Jahren gehäuft. „Beim Wochenendeinkauf hat man die Wahl“, erklärt der Familienvater, „in Kita oder Schule nicht, dort müssen die Kinder das essen, was angeboten wird“.

Innerhalb weniger Wochen hatte Sodexho ein Angebot gemacht. „Das lief problemlos“, so Schuldirektor Fuchs. Wie das Bioessen angenommen wird, darauf ist er gespannt. Erst nach den Pfingstferien könne man Zahlen nennen, wie viele Eltern „Bio“ auf dem Teller ihrer Kinder wünschen.

Bei vielen entscheidet letztendlich der Geldbeutel über das Essen, weiß auch Sodexho-Sprecher Krüger. „Ein Bio-Komplettmenü ist die Ausnahme in der Region“, erklärte er deshalb. Zu oft mussten Bio-Angebote seiner Firma wieder eingestellt werden. „Bio ist immer teurer als das herkömmliche Essen“, erklärt Krüger. Um so mehr freut es ihn, wenn sich Mütter und Väter für ein Bio-Komplettmenü aussprechen.

Gekocht wird übrigens im rund 30 Kilometer entfernten Treuenbrietzen. „Bei unserem Bioessen arbeiten wir gezielt mit Bauern und Händlern der Region zusammen“, erklärt Krüger. Ohne Probleme könne man das Angebot auch auf andere Orte und Einrichtungen ausweiten: „Wenn sich genügend Interessenten finden, machen wir das gern.“

Darauf hofft Ingo Maas. Zwar kann seine Tochter jetzt in den Genuss des Bioessens an der Grundschule kommen, doch bald wechselt sie ans Michendorfer Gymnasium. Dort gibt es noch kein Biomenü. Da aber auch das Gymnasium von der Sodexho-Tochter Bärenmenü beliefert wird, „könnte man das relativ locker klären“, erklärte Gymnasiumsdirektor Henrik Reinkensmeier. Tobias Reichelt

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